Oberhausen. .
323-mal musste die Oberhausener Polizei 2009 wegen häuslicher Gewalt ausrücken: 207-mal wurde der prügelnde Partner der Wohnung verwiesen. Die Befürchtung, dass häusliche Gewalt insgesamt zunehme, kann der Polizeisprecher aber nicht bestätigen.
Am Silvesterwochenende musste die Polizei einen prügelnden Mann aus seiner Wohnung holen, um die Familie zu schützen. An diesem Wochenende mussten Beamte viermal eingreifen, um gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Paaren nicht noch weiter eskalieren zu lassen: Die Befürchtung, dass häusliche Gewalt insgesamt zunehme, kann Polizeisprecher Uwe Weighart aber nicht bestätigen: Zwar lag der Dezember mit insgesamt 23 Wohnungsverweisen inklusive zehntägigen Rückkehrverboten für einen prügelnden Partner über dem Durchschnitt von monatlich 18 Wohnungsverweisen, das bedeute aber vermutlich keinen Trend, so Weighart. Vielmehr sei das unter anderem wahrscheinlich auch durchs Wetter bedingt: Wochenlang Schnee und Eis, da blieben viele zu Hause – und das ungewohnte Sich-gegenseitig-auf-der- Pelle-Hängen, oft ungünstig kombiniert mit zu viel Alkohol, sei geeignet, Streit heftiger ausfallen zu lassen.
Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 323 polizeiliche Einsätze wegen häuslicher Gewalt. 207-mal sahen sich die Beamten gezwungen, den Täter der Wohnung zu verweisen und ein zehntägiges Rückkehrverbot auszusprechen. In 17 Fällen gab’s innerhalb des Jahres eine zweite Wohnungsverweisung für die selben Täter, 19 Mal landeten die Prügler zunächst einmal im Polizeigewahrsam – etwa, wenn sie weitere Gewaltstraftaten angedroht hatten.
Dass Frauen der gemeinsamen Wohnung verwiesen werden, wie am vergangenen Wochenende in einem Fall passiert, ist weiter die Ausnahme: Elf Mal war das im vergangen Jahr der Fall, vier Mal im Jahr davor.