Oberhausen. .
So mancher Gartenbesitzer hat im Moment im wahrsten Sinn des Wortes hungrige Schnäbel zu stopfen. Vogelfütterung im Winter — sinnvoll oder nicht? Das Thema bleibt umstritten.
Vogelfütterung im Winter — sinnvoll oder nicht?„Eine Fütterung ist aus biologischer Sicht nicht nötig“, sagt Martin Schlüpmann von der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet. Er räumt jedoch ein: „Es ist aber ein schönes Erlebnis für Menschen, Vögel so nah zu erleben.“ Und wer die Tiere füttere, sollte Futter aus dem Handel verwenden, „keine Küchenabfälle“.
Für fertiges Vogelfutter, am besten eine Mischung für Weich- und Körnerfutter, plädiert auch Helmut Klawon vom Naturschutzbund (Nabu). Helmut Klawon sagt, dass die Tiere wegen der geschlossenen Schneedecke kein Futter mehr finden. „Ich habe schon beim ersten Frost mit der Fütterung begonnen“, sagt der Oberhausener.
An Futterstelle gewöhnen
Zunächst habe er nur wenig Futter angeboten, damit sich die Tiere an die Futterstelle gewöhnen, wissen, wo es etwas zu holen gibt. Jetzt, bei Eis und Schnee, füttert Klawon mehr. „Der Stoffwechsel der Vögel ist durch die Kälte noch schneller“, erklärt Klawon. Sprich, sie brauchen immer wieder eine kleine Stärkung. Wer zu wenig zu futtern bekommt, wird schwach, wird von Greifvögeln geholt oder stirbt an Entkräftung. Klawon selbst deckt den Vögeln den Tisch ausschließlich mit Sonnenblumenkernen und kernigen Haferflocken.
Er rät, die Futterstellen regelmäßig sauber zu machen. Wasser brauchte man den Tieren nicht anzubieten, „sie fressen auch Schnee“. Sobald es wärmer wird, füttert Klawon weniger. „Damit die Vögel gezwungen werden, sich wieder eigenes Futter zu suchen.“