Oberhausen. .
Es gibt eine neue Vision für das alte Stahlwerksgelände am Centro: Ein Unternehmen namens Grand Alpin GmbH möchte auf dem Filet-Grundstück in der Neuen Mitte zum Weihnachtsgeschäft 2011 einen Wintersport-Erlebnispark eröffnen, inklusive Skihalle, Eisstadion und Vier-Sterne-Hotel.
„Wir werden 85 Millionen Euro investieren, 600 Arbeitsplätze werden entstehen“, sagt Joachim Herden (36). Geldgeber für das Projekt sei Pertti Yliniemi, dessen finnisches Familienunternehmen in Lapland zehn Hotels in drei Skigebieten betreibt.
Herden zufolge hat Grand Alpin bereits vor drei Monaten ein 68 000 Quadratmeter großes Grundstück vom Eigentümer Euro Auctions (EA, Nordirland) für das Vorhaben reservieren lassen – im hinteren Bereich des Riesenareals. Dort sollen eine 400 Meter lange Indoor-Skihalle und ein Eisstadion gebaut werden. Angegliedert seien Ski- und Snowboard-Schule, Ski-Kindergarten und eine Kinder-Erlebniswelt. Geplant sind außerdem: Gastronomie samt eigener Brauerei, ein Sportgeschäft, ein Hotel mit 200 Zimmern und eine Tagungsstätte für bis zu 1000 Personen. „Ich erfülle mir damit einen Traum“, sagt der Projektentwickler aus Düsseldorf. Im Sommer sollen Biergarten samt Biker-Treff und Western-Stadt das alpine Ambiente aufwerten.
Herden selbst hat nach eigenen Angaben ausreichend Erfahrungen mit Indoor-Skihallen. Mitte der 1990er Jahre habe er Machbarkeitsstudien für derlei Projekte geschrieben. An der Entwicklung der Skihalle in Neuss war er beteiligt, beim Alpin-Center in Bottrop zwischendurch Marketing-Leiter. Zuletzt versuchte der in Bochum geborene „Skifreak“, der bei der Düsseldorfer EG Eishockey spielte, an anderen Standorten Skihallen zu realisieren. In Oberhausen soll es nun endlich klappen.
Vorbild ist die Skihalle in Neuss. „Atmosphäre und Bergwelt von dort sind unser Maßstab.“ Das gilt auch für die 1,2 Millionen Besucher, die angepeilt werden. Eine Übersättigung des Marktes und negative Folgen für die Skihalle in Bottrop erwartet Herden nicht. „Es ist genug für alle da. Wir kommen uns nicht ins Gehege.“
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Konkret vorstellen will Herden das Projekt Ende Mai. Hollywood-Schauspieler und Ex-Body-Builder Ralf Moeller soll dabei sein. Gemeinsam mit dem ehemaligen Bademeister aus Recklinghausen will Herden in den USA gleich drei Projekte wie das in Oberhausen realisieren.
EA-Finanzchef Basil O’Malley äußerte sich Dienstag nicht zum Projekt. Es gebe Gespräche mit mehreren Investoren, möglicherweise könne er in der kommenden Woche mehr sagen, hieß es. „Wir sind niemals sicher, solange die Stadt Oberhausen die Dinge nicht geprüft hat“, sagte O’Malley.
Oberbürgermeister Klaus Wehling (SPD) gab sich ebenfalls zurückhaltend. Er habe Kenntnis von mehreren Interessenten. „Dazu“, so Wehling, „gehört auch ein ambitioniertes Freizeitprokjekt mit dem Schwerpunkt Wintersport.“ Die Stadt werde die Idee aber auf jeden Fall aktiv begleiten.
Bezirksbürgermeister Josef Loege (SPD) indes gab sich hoffnungsfroh. Er habe Entwickler und Investor bereits kennengelernt und glaube an das Projekt. Zumal Grand Alpin im TZU die selben Büros belege, wie seinerzeit Centro-Eigentümer Healey. „Und das hat ja auch geklappt“, so Loege.