Das Bad überdenkt den Sicherheitsabstand zwischen Rutsche und Sprungturm. Zurzeit darf vom Turm nur ohne Anlauf gesprungen werden, weil bei einem weiten Sprung die Gefahr besteht, sich an der Rutsche zu verletzen.

Dass das Springen vom Sprungturm üblicherweise auf eigene Gefahr geschieht, muss nicht unbedingt bedeuten, dass es auch gefährlich ist. Im neuen Aquapark ist man jedoch besonders vorsichtig: Weil der Sprungturm etwa fünf Meter von der Rutsche entfernt ist, überlegt das Bad, wie sich die Sicherheit verbessern ließe.

„Wenn ein Erwachsener es darauf anlegte, könnte er mit Anlauf bis zur Rutsche springen”, räumt Aquapark-Betriebsleiter Timo Schirmer ein. Nachahmen ist aber unerwünscht. Zur Sicherheit sei der 3-Meter-Turm nur zu bestimmten Zeiten freigegeben – wenn es nicht zu voll sei. Das Einspringen erfolge dann aber nur gesittet aus dem Stand und unter doppelter Aufsicht der Schwimmmeister – oben und am Becken.

Wie sicher ist es?

Es wundert dennoch, dass das soeben eröffnete Bad dieses Risiko nicht bedacht hat. Ein Sprungturm fordert schließlich zu kreativen Hüpfhöchstleistungen heraus. Wie sicher ist es, beides – Turm und Rutsche – in einem Becken unterzubringen, wirklich, fragt sich auch Tanja Wetzel, Sportlehrerin der Gesamtgrundschule Havenstein. Denn beim Besuch mit ihrer Klasse erhielt sie die Information eines Schwimmmeisters: Angeblich soll der Turm für die Öffentlichkeit wegen eines zu geringen Abstandes zur Rutsche vom Tüv nicht freigegeben worden sein. Nicht nur Erwachsene, auch Kinder könnten die Distanz schon erreichen. „Die Schüler springen auf ihre Verantwortung”, so der Meister, „und nur ohne Anlauf.” Die Sportlehrerin ist verunsichert, denn auch auf sie wirkt die Distanz zu klein.

„Die Information des Schwimmmeisters ist Unfug”, erwidert indes Schirmer, „die Anlage entspricht den Richtlinien für den Schwimmbadbau und ist auch vom Tüv abgenommen.” Es sei auch normal für ein Bad, dass ein Turm nicht durchgehend geöffnet sei. Es handle sich um ein Missverständnis. Dennoch lässt der Aquapark zurzeit prüfen, mit welchen Maßnahmen sich die Sicherheit erhöhen lässt: „Die Rutsche ruht auf einem Gestänge. Das könnte man etwas hochziehen oder vom Turm wegdrehen”, so Betriebsleiter Schirmer. Wann man mit den Maßnahmen beginnen werde, könne noch nicht beantwortet werden.