Oberhausen. Während der Jugendbegegnung Multi übernachten die Jugendlichen in Gastfamilien. Warum eine Aufnahme von internationalen Gästen bereichernd ist.

Wenn hunderte Jugendliche für zwei Wochen aus der ganzen Welt nach Oberhausen kommen, verschiedene Kulturen aufeinander treffen und tiefe Freundschaften entstehen, ist es wieder Zeit für die Multi. Alle zwei Jahre findet der europaweit größte städtisch-internationale Jugendaustausch in Oberhausen statt. So auch in diesem Jahr. Für den Aufenthalt zwischen dem 3. August und dem 18. August sucht die Multi noch nach Gastfamilien für die 13- bis 18-jährigen internationalen Gäste.

Wie bereichernd die Aufnahme von Jugendlichen für den Zeitraum sein kann, weiß Stephanie Krebs aus eigener Erfahrung. Ihre Tochter Hannah nahm 2022 erstmals an der Multi in Oberhausen teil. Familie Krebs bot in der Zeit zwei Gastmädchen einen Schlafplatz an. Die Mädchen kamen aus Estland und Rumänien und waren im Alter der 13-jährigen Tochter Hannah. Das Zusammenleben mit zwei internationalen Jugendlichen sei eine wertvolle Erfahrung gewesen. „ Es ist toll, sich mit anderen Kulturen und Nationalitäten auseinanderzusetzen. Wir haben gelernt, dass es kulturelle Unterschiede gibt, aber man im Kern doch gleich ist“, resümiert Mutter Stephanie Krebs.

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Besonders aufwendig oder gar umständlich sei die Aufnahme von Gästen nicht, berichtet Krebs. Durch das abwechslungsreiche Programm bei der Multi, sind die Jugendlichen viel unterwegs. Ob Ausflüge in den Gasometer, ins Centro oder zum Topgolf, Partys oder die Unterstützung von sozialen Projekten: Unter der Woche sind die Jugendlichen sowieso ständig gemeinsam auf Achse und erleben viele Abenteuer. Viel Zeit in den Familien bleibt daher ohnehin nicht. Diese wird erfahrungsgemäß oft dafür genutzt, um die schönsten Ecken in der Umgebung zu erkunden. Köln oder Düsseldorf sind gern genutzte Ausflugsziele mit den „Multis“.

Die Oberhausener Familie Krebs nahm 2022 zwei Gäste aus dem Ausland während der Multi auf. Im Bild von links nach rechts: Mutter Stephanie Krebs, Tochter Hannah Mayumi Krebs, Gastschwester Darja aus Estland und Vater Christian Krebs.
Die Oberhausener Familie Krebs nahm 2022 zwei Gäste aus dem Ausland während der Multi auf. Im Bild von links nach rechts: Mutter Stephanie Krebs, Tochter Hannah Mayumi Krebs, Gastschwester Darja aus Estland und Vater Christian Krebs. © Privat | Privat

„Es war im Alltag überhaupt keine große Umstellung“, beschreibt Krebs die Zeit rückblickend. Urlaub habe sie sich für den Zeitraum nicht nehmen müssen, denn: „Die Mädels waren sowieso immer unterwegs. Ich habe mich natürlich um das Frühstück und Abendessen für die Gäste gekümmert.“ Das Schöne an der Multi in Krebs´Augen: „Man bekommt so viel von den Gästen zurück. Es war für alle Beteiligten eine großartige Zeit, in der wir unfassbar viel voneinander lernen konnten.“

Meist wird in den Gastfamilien Englisch gesprochen. Einige internationale Gäste sprechen aber auch Deutsch. „Während der Multi zieht internationaler Flair zu Hause ein. Es ist schön zu sehen, wie sich innerhalb der zwei Wochen Freundschaften bilden, die auch darüber hinaus bestehen bleiben“, erinnert ich Krebs.

Gastfamilien für die Multi 2024 in Oberhausen werden noch gesucht

Die Familie hofft, dass sich auch in diesem Jahr wieder genügend Familien für die internationalen Gäste aufzunehmen. Deshalb versuchen sie durch Mundpropaganda und durch das Verteilen von Flyern, auf die Multi aufmerksam zu machen, um so noch mehr Leute dafür zu gewinnen, Jugendliche aufzunehmen.

Im nächsten Jahr haben dann die Teilnehmenden aus Oberhausen die Möglichkeit, die Partnerländer zu besuchen. Dort können entweder Freunde aus dem Vorjahr besucht oder neue Kontakte geknüpft werden. Dazu kommt, dass man spannende Reiseziele und neue Kulturen entecken kann. Gerade jetzt, in Zeiten von weltweiten Konflikten sei es wichtig zusammenzuhalten, so Krebs. Weitere Informationen zur Multi gibt es unter multi-online.org.

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