Oberhausen. Das Verkehrs-Chaos rund um die Falkensteinstraße in Oberhausen nimmt kein Ende. Anwohner kritisieren die Baustellenplanung im Stadtteil.

Anwohner nahe der Falkensteinstraße in Oberhausen sind empört. Die Baustelle, die ursprünglich für 14 Tage angekündigt war und die Falkensteinstraße von der Mülheimer Straße bis zur Liebknechtstraße betrifft, verzögert sich. Wegen anhaltendem Regen konnten die Sanierungsarbeiten nicht, wie geplant, bereits nach zwei Wochen beendet werden. Dass die Straße so voraussichtlich erst am Samstag, 27. April, wieder befahrbar ist, sei ärgerlich, aber auszuhalten, sagt ein Anwohner, der hier anonym bleiben möchte. Als ehemaliger Bauleiter kenne er die Herausforderungen von Baustellen. „14 Tage für die Baustelle waren ambitioniert, aber wenn es so stark regnet, kann man nichts machen.“

Viel größer und ärgerlicher sei dagegen das Problem, dass parallel viele weitere Baustellen in der Umgebung aufgemacht worden seien, wodurch der Verkehrsfluss im Stadtteil insgesamt massiv gestört werde. Neben der Sperrung der Falkensteinstraße wurden zeitgleich Grünpflegearbeiten an der Mülheimer Straße zwischen der Danziger Straße und dem Heinrich-Heine-Gymnasium gestartet. Aus diesem Grund war die Mülheimer Straße zeitweise nur einspurig zu befahren. Hinzu kommt, dass die Danziger Straße aktuell ebenfalls in beide Richtungen nur einspurig zu nutzen ist.

Auch Fußgänger stehen hier vor einem Problem. Der Fußweg über die Danziger Straße zur parallel verlaufenden Normannenstraße ähnelt aktuell einem Labyrinth. Vorbei an Baustellenschildern und Zäunen müssen Passanten unweigerlich den Weg über den unebenen Grünabschnitt nehmen. Für Menschen mit Kinderwagen oder einer Gehbehinderung ist das eine echte Herausforderung. Die Alternative wäre, den Weg über die Danziger Straße zurückzugehen, um über die Straßburger Straße zur Normannenstraße zu gelangen. Doch damit nicht genug.

Raser werden in Umleitungsstraßen von der Polizei Oberhausen geblitzt

In diesen Tagen sind auf der Virchowstraße Kanalsanierungsarbeiten durchgeführt worden, wodurch auch diese Straße kurzzeitig nur noch halbseitig zu befahren war. Umleitungen gibt es zwar, diese seien aber alles andere als gut koordiniert, wie der besagte Anwohner gegenüber unserer Redaktion beklagt. Eine der Umleitungen führt über die Walter-Flex-Straße, auf der die Polizei in diesen Tagen Geschwindigkeitskontrollen durchführte. Potentielle Raser, die durch das Baustellen-Chaos genervt sind, sollen hier ausgebremst werden.

Doch zurück zum eigentlichen Ärgernis: Falkensteinstraße: Dort sind die Zufahrtswege mit Bauzäunen und „Durchfahrt verboten“-Schildern abgesperrt. Aufmerksame Passanten entdecken jedoch, dass die Baustellenzäune teilweise zurückgeklappt sind. Immer wieder, so berichtet der Anwohner, sollen Anlieger der Falkensteinstraße hinter den Absperrungen auf Baustellenbereichen parken und den Verkehrsfluss an den Zufahrten gefährden.

Bus-Stau auf der Umleitungsstrecke Liebknechtstraße in Oberhausen

Chaos ist wohl auch ein treffender Begriff für das, was an der Liebknechtstraße/Ecke Falkensteinstraße zu beobachten ist. Durch die Sperrung fahren die Linienbusse, die sonst unter anderem die Schüler des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums vor der Schule absetzen, durch die enge Liebknechtstraße. Morgens im Schulverkehr quetschen sich drei Busse hintereinander, ein weiterer auf der anderen Seite durch die enge Straße. Von Fahren kann hier keine Rede sein. Von den Buslenkern ist hier präzises Augenmaß gefragt, denn an den Straßenrändern erschweren parkende Autos die Durchfahrt.

Drei Busse stauen sich hintereinander auf der Umleitungsstrecke an der Liebknechtstraße. Auf der gegenüberliegenden Seite steht ein weiterer. Die Busse kämpfen sich durch die enge Straße, denn überall parken Autos.
Drei Busse stauen sich hintereinander auf der Umleitungsstrecke an der Liebknechtstraße. Auf der gegenüberliegenden Seite steht ein weiterer. Die Busse kämpfen sich durch die enge Straße, denn überall parken Autos. © Theresa Bienen | Theresa Bienen

Der Anwohner sieht das Hauptproblem in einer fehlenden, umsichtigen und abgestimmten Baustellenplanung. Wichtig sei es, künftig in solchen Fällen mehr Rücksicht auf andere Baustellen in der Umgebung zu nehmen. Derzeit gelte im Rathaus aber offenbar eher das Motto: Der Verkehr regelt sich selbst.