Oberhausen. In Oberhausen gibt es eine völlig marode Kanalbrücke, die ersetzt werden soll. Das hat massive Auswirkungen auf den Stadtverkehr.
- Die marode Kanalbrücke Ulmenstraße über den Rhein-Herne-Kanal soll endlich saniert werden
- Start der Baumaßnahme in Oberhausen ist in vier Jahren
- Die Sanierung dürfte massive Einschränkungen für den Stadtverkehr mit sich bringen
Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt hat eine verblüffende Nachricht parat: Die seit vielen Jahren marode Brücke Ulmenstraße über den Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen soll endlich saniert werden, zwar nicht sofort, aber immerhin noch in diesem Jahrzehnt. Wer jetzt begeistert über so viel plötzlichen Tatendrang die Hände in die Höhe reißt, sollte allerdings auch die dazugehörigen Auswirkungen zur Kenntnis nehmen: Sanierungsstart ist im Jahr 2028, verbunden mit massiven Einschränkungen für den Stadtverkehr.
Im Zuge der Ulmenstraße führt die Kanalbrücke mit der ofiziellen Nummer 314 über den Rhein-Herne-Kanal, der dort die Oberhausener Stadtteile Lirich und Buschhausen voneinander trennt. Das Brückenbauwerk stellt somit eine wichtige städtische Nord-Süd-Verbindung über die Wasserstraße dar.
Oberhausen Die Brücke stammt aus dem Jahr 1954 und ist nicht mehr zu reparieren
Die Brücke stammt aus dem Jahre 1954 und weist mittlerweile irreparable Schäden auf, so dass ein Neubau unumgänglich wird. Der schlechte Zustand des Bauwerks hat in den letzten Jahren immer wieder für viel Kopfschütteln in Oberhausen gesorgt. Teils waren Brückenbauteile aus der Konstruktion entnommen worden. Schäden an seitlichen Gehwegplatten hatten dazu geführt, dass beidseitig einige Brückenteile komplett ausgebaut werden mussten. Die Straße ist dabei auf eine Spur verengt worden, ein Teil davon ist mit einer Barriere als Geh- und Radweg abgetrennt worden. Eine Behelfsampel ist zum Einsatz gekommen. An den beiden Brückenrändern blickt man durch die Lücken der Trägerkonstruktion direkt hinunter auf das Kanalwasser.
Der geplante Komplett-Neubau wird dem Oberhausener Stadtverkehr erst einmal einige Probleme bereiten, denn: Damit die künftige Straßenüberführung entstehen kann, wird die Verbindung Ulmenstraße/Westmarkstraße voll gesperrt. Geplant ist der Baubeginn der neuen Ulmenstraßen-Brücke ab dem Jahr 2028. Die Fachleute rechnen mit einer Bauzeit von rund 24 Monaten und voraussichtlichen Baukosten von zehn Millionen Euro. Die Straßensperrung selbst soll rund 18 Monate andauern.
Künftige Brücke wird angehoben, damit die Schiffe mehr Durchfahrthöhe haben
Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt weist auf die besondere städtebauliche Situation im Bereich der Ulmenstraßen-Brücke hin. Hier gebe es eine Vielzahl von Versorgungsleitungen, die Platzverhältnisse seien sehr beengt: „Die lange Sperrzeit ergibt sich aus dem Umstand, dass die Unterbauten nacheinander gebaut werden müssen“, heißt es. Geplant sei eine Stabbogen-Brücke aus Stahl. Pro Richtung werden ein kombinierter Fuß- und Radweg sowie eine Richtungsfahrbahn für den Straßenverkehr den Kanal überführen. Die Durchfahrtshöhe der Brücke für die Binnenschifffahrt wird im Kanalbereich vergrößert und damit an die aktuell gültigen Regelungen angepasst. Deshalb wird das neue Brückenbauwerk um 0,5 Meter angehoben.
In den für die neue Brücke ausgewählten Farben hellgrau und dunkelgrün soll sich die Industriegeschichte der Stadt Oberhausen widerspiegeln. Dadurch füge sich das Bauwerk künftig harmonisch in die Umgebung ein.
Wie ist es zu der langen Verzögerung beim Neubau gekommen? Aus dem Umfeld des Wasser- und Schifffahrtsamtes war schon 2017 zu vernehmen, dass das nötige Geld für die Brückensanierung durchaus zur Verfügung stehe, dass aber die personellen Planungskapazitäten für das Projekt zunächst fehlten.