Oberhausen. Der Zustand der maroden Kanalbrücke im Oberhausen-Borbeck hat sich weiter verschlechtert. Die Folgen spürt der gesamte Stadtteil.
Die Menschen im Stadtteil Oberhausen-Borbeck beklagen seit Langem den maroden Zustand der Brücke an der Einbleckstraße, die dort über den Rhein-Herne-Kanal führt. Jetzt gibt es eine neue Hiobsbotschaft dazu.
Ab April 2024 dürfen die Linienbusse der Stoag das Brückenbauwerk nicht mehr befahren. Das hat eine Überprüfung der Brücke über den Rhein-Herne-Kanal ergeben, die das dafür zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (Duisburg) vorgenommen hat, das Eigentümerin des Bauwerks ist.
Brücke kann die Lasten des Verkehrs nicht mehr ausreichend tragen
Hintergrund: Die Brücke ist so marode, dass sie die Lasten des Straßenverkehrs nicht mehr ausreichend tragen kann. Deshalb war bereits vor einiger Zeit eine Gewichtsbeschränkung eingeführt worden: Fahrzeuge, die die Brücke nutzten, durften maximal zwölf Tonnen schwer sein und eine maximale Achslast von jeweils acht Tonnen aufweisen.
Dieses Limit reicht wegen des offenbar fortschreitenden Verfalls der Brücke nun nicht mehr aus: Um die Standsicherheit der Kanalüberführung und damit die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, muss die Gewichtsbeschränkung ab sofort auf 3,5 Tonnen Gesamtgewicht der Fahrzeuge reduziert werden. Das hat die Stadt Oberhausen am Montag, 11. Dezember, mitgeteilt. Entsprechende Hinweisschilder würden bereits an der Brücke stehen, heißt es.
Bis Ende März 2024 gilt noch eine Ausnahmeregelung für die Linienbusse der Stoag, die das Brückenbauwerk zunächst noch befahren dürfen. Ab April 2024 dürfen dann auch die Linienbusse 957 und NE 3 des Oberhausener Nahverkehrsunternehmens die Überführung in Borbeck nicht mehr nutzen.
Stoag will Borbeck und die Arminstraße weiterhin anfahren
Die Stoag wird jetzt ein Konzept erarbeiten, um den Stadtteil Borbeck und die Arminstraße, an der ja zum Beispiel auch die Burg Vondern liegt, weiterhin anfahren zu können. Die bereits seit Juni 2021 einspurige Verkehrsführung inklusive Ampelschaltung auf der Brücke muss unterdessen weiter aufrecht erhalten bleiben.
Immer wieder war der Zustand der maroden Kanalbrücke in den letzten Jahren im Stadtteil ein brennendes Thema. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt hat auf Anfrage der Redaktion mehrfach darauf hingewiesen, dass vor allem fachkundige Ingenieure fehlen, die in der Lage sind, das Sanierungsprojekt durchzuführen. Am Geld scheitere das Vorhaben jedenfalls nicht. Eine ähnliche Auskunft gab es immer wieder auch zur maroden Kanalbrücke Ulmenstraße in Lirich.