Oberhausen. Die Stadt Oberhausen will technische Schul-Fächer stärken und investiert in neue Räume. Ein Gymnasium aus Sterkrade hat davon profitiert.

Auf dem Tisch steht noch der klassische Bunsenbrenner und wirft seine blaue Flamme in die Luft. Doch rundherum sieht der Chemieraum aus, wie ihn sich Pädagogen wünschen. Auf dem Pult steht ein Tablet, mit dem Lehrer Claus Benninghoff Skizzen direkt aufs Digital-Board übertragen kann. Vor den Schülertischen ist eine Art Kamin aufgebaut, der schon äußerlich nach interessanten Experimenten aussieht. 730.000 Euro hat die Stadt in die Sanierung der naturwissenschaftlichen Räume am Sterkrader Sophie-Scholl-Gymnasium gesteckt. Schulleiter André Remy ist zufrieden: „Ohne Ausstattung ist auch kein guter Unterricht möglich.“

In den Chemie- und Physikräumen finden Lehrkräfte und Schüler perfekte Voraussetzungen, um mit elektrischen Schaltungen und chemischen Gemischen zu experimentieren. Zwei kleine Physikräume wurden im dritten Obergeschoss zusammengelegt und modernisiert, im Dachgeschoss wurde der Chemieraum komplett entkernt und saniert. Seit diesem Schuljahr findet hier wieder Unterricht statt.

Oberhausen: 5,5 Millionen Euro in neue Klassenräume

Der Bunsenbrenner sieht noch aus wie früher: Oberbürgermeister Daniel Schranz mit Schülerinnen des Sophie-Scholl-Gymnasiums im neuen Chemie-Raum.
Der Bunsenbrenner sieht noch aus wie früher: Oberbürgermeister Daniel Schranz mit Schülerinnen des Sophie-Scholl-Gymnasiums im neuen Chemie-Raum. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Seit 2020 hat Oberhausen an neun weiterführenden Schulen die naturwissenschaftlichen Räume saniert, 2023 folgten vier weitere Schulen. Insgesamt 5,5 Millionen Euro flossen so unter Hinzunahme von Fördermitteln in die Schulen. Notwendig, findet der Beigeordnete Michael Jehn, der zuständig für Oberhausens Schulgebäude ist. „Über Technik zu reden ist das eine, Technik zu erleben das andere.“ Durch die Praxis sei es möglich, die Jugend für technische Berufe zu begeistern. In Zeiten des Fachkräftemangels sei das besonders wichtig, betonte die Stadtspitze um Oberbürgermeister Daniel Schranz, Schuldezernent Jürgen Schmidt und Jehn bei einem Besuch vor Ort.

Der Umbau verlangte vom Sophie-Scholl-Gymnasium einiges an Flexibilität. Demnächst soll es aber noch eine größere Baustelle geben. Seit langer Zeit wünscht sich das Gymnasium an der Tripitzstraße einen Anbau. Wie so viele Schulen in Oberhausen leidet auch diese Schule unter Platzmangel. Am Bertha-von-Suttner-Gymnasium rollen demnächst die Bagger für einen Millionen-teuren Neubau. Ähnliches schwebt auch der Schulverwaltung am Sophie-Scholl-Gymnasium vor. Die Planungen für einen Anbau auf dem Schulhof laufen. Der Blick beim Besuch der Stadtspitze ging deshalb immer wieder raus aus den Fenstern. Vom modernen Chemieraum im Dachgeschoss könnten die Schüler bald auf einen modernen Anbau schauen.