Oberhausen. Nach dem abgesagten Konzert in Oberhausen attackiert der umstrittene Schlagersänger Michael Wendler die Stadt. Die wehrt sich in einem Statement.
- Der umstrittene Schlagerstar Michael Wendler wollte in Oberhausen ein Konzert geben
- Doch der geplante Comeback-Auftritt im Jahr 2025 wurde abgesagt
- Wendler attackiert die Stadt mit einem DDR-Vergleich – die Stadt wehrt sich
Der umstrittene Schlagersänger Michael Wendler möchte auf dem Stadtsportbund-Gelände in Oberhausen singen - doch daraus wird nichts. Der Dachverband der Oberhausener Sportvereine wird als Vermieter dem Veranstalter des Konzerts keinen Vertrag unterbreiten. Das wiederum verärgert den umstrittenen Interpreten von Hits wie „Sie liebt den DJ“.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch meldete sich der in den US-Bundesstaat Florida ausgewanderte Dinslakener über seine Facebook-Seite (knapp 135.000 Follower) zu Wort und erhebt Vorwürfe gegen die Ruhrgebiets-Kommune: „Die Stadt Oberhausen versucht rechtswidrig, mein Deutschland-Comeback zu verhindern.“
Konzert von Michael Wendler gestoppt: Stadt reagiert auf Vorwürfe
Auf diesen Vorwurf reagiert Oberhausens Stadtspitze prompt: Weder die Stadtverwaltung noch der Rat der Stadt als politisches Gremium hätten etwas mit der Absage des Konzertes zu tun. Man habe sich noch nicht einmal mit der Anfrage beschäftigt, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme. „Die Aussagen auf der Facebook-Seite von Michael Wendler sind unwahr.“
Das Gelände, auf dem das Konzert geplant war, gehöre zwar der Stadt Oberhausen, es sei jedoch an den Stadtsportbund (SSB) verpachtet. „Der SSB ist keine städtische Einrichtung, sondern ein unabhängiger Verein und kann somit aufgrund des Vertrages eigenständig das Gelände für Veranstaltungen vermieten.“ Dies sei nach Stellungnahme des SSB jedoch nicht passiert.
Michael Wendler gehörte zu den populären Sängern des Popschlager-Genres. Während der Corona-Pandemie äußerte sich der heute 51-Jährige allerdings mit heftigen Schwurbel-Kommentaren und Verschwörungsthesen. Veranstalter, TV-Sender und Werbepartner gingen daraufhin auf Distanz, sagten Auftritte oder Fernsehsendungen mit ihm ab. Schlagerkonzerte mit Wendler gab es in Deutschland seitdem nicht mehr.
Schlagersänger Michael Wendler poltert gegen Konzert-Aus in Oberhausen
Auf dem Stadtsportbund-Gelände neben dem Stadion Niederrhein wollte der Oberhausener Veranstalter „Zeitlos Entertainment“ dies nun ändern und am 6. September 2025 ein großes Open-Air-Comeback-Konzert in Deutschland initiieren. Mehrere Tausend Fans passen auf das anmietbare Areal. Den Termin teilte Michal Wendler seinen Fans Anfang der Woche über seine Social-Media-Seiten mit.
Doch der Stadtsportbund (SSB) zeigte sich über die geposteten Plakate irritiert, reagierte schnell und widersprach Wendler sowie dem Veranstalter Thomas Hoffmeister von „Zeitlos Entertainment“ . Ein Vertrag sei gar nicht unterschrieben. Es habe im Dezember 2023 nur eine Anfrage gegeben, der Stadtsportbund fühlt sich hereingelegt. „Herr Hoffmeister hat lediglich im Dezember angefragt, ob er die SSB Sport- und Freizeitanlage für eine Schlagerveranstaltung im September 2025 buchen kann. Er erwähnte nicht, dass es sich um ein Wendler-Konzert handelt. Erst durch Dritte erfuhr der SSB am 12. Januar 2024 davon, dass M. Wendler in Oberhausen auftreten soll.“ Der Dachverband der Oberhausener Sportvereine distanzierte sich von den Aussagen des Sängers und erteilte dem Event umgehend eine Absage.
Dies brachte den Popschlager-Sänger nun auf die Palme. Auf Facebook schreibt Michael Wendler: „Wir lassen uns nicht einschüchtern oder verbieten.“ Und kachelt gegen Oberhausen mit einem schrägen Vergleich: „Was sich diese Leute erlauben, ist rechtsstaatlich bedenklich und gefährlich. Diese DDR-Manier, welche die Ratsmitglieder der Stadt Oberhausen an den Tag legen und darüber entscheiden möchte, welcher Künstler genehm ist und wer nicht, werden wir nicht dulden.“ Das Konzert werde stattfinden, wenn nicht auf dem Stadtsportbund-Gelände, dann eben woanders, schreibt der Sänger weiter.
Stadtsportbund und Veranstalter widersprechen sich im Wendler-Fall
Auch der Veranstalter reagierte - ein paar Stunden eher als der Sänger. Thomas Hoffmeister von „Zeitlos Entertainment“ antwortete dem Stadtsportbund am Dienstag im Kommentarbereich der SSB-Facebook-Seite und behauptete, der Stadtsportbund habe zunächst keine Bedenken gegen einen Auftritt von Wendler gehabt. Denn noch an diesem Montag, 15. Januar 2024, habe man mit der Geschäftsführerin des Stadtsportbundes telefoniert. Hoffmeister schrieb: „Da hieß es wörtlich (bei diesem Gespräch mit Freisprecheinrichtung im Auto war mein Geschäftspartner mit dabei), dass es keinerlei Berührungspunkte mit Herrn Wendler gibt und seine Gesangsdarbietungen erwünscht sind.“ Es sei ihm erläutert worden, dass der Vertrag nur aufgrund eines Urlaubs der Geschäftsführerin noch nicht ausgefertigt worden sei.
Während einige Fans die Musik des Sängers unpolitisch sehen wollen und die Oberhausener Absage kritisieren, gibt es hunderte Kommentare im Internet, die das Konzert-Aus durch den Stadtsportbund unterstützen und dem umstrittenen Sänger keine Bühne mehr geben wollen.