Oberhausen. Schnell in den Bus springen und ein Ticket kaufen? Hamburg schafft das ab. Streicht Oberhausen ebenfalls bald den Ticketkauf im Bus?
In den Bussen des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) kann man ab dem Jahreswechsel keine Fahrscheine mehr kaufen. Das berichtet der TV-Sender NDR. Und das sorgt auch in Oberhausen unter Nahverkehrs-Kundinnen und -Kunden für Aufsehen: Wird die Stoag ebenfalls schon bald den Ticketverkauf in den Bussen komplett streichen?
Stoag-Sprecherin Sabine Müller bestätigt: „Es gibt erste Verkehrsunternehmen, die zum 1. Januar 2024 den Verkauf von Tickets in den Bussen einstellen, so die Hamburger Hochbahn und der Hamburger Verkehrsverbund. Diese Entwicklung verfolgen wir natürlich mit Interesse.“
Durch die hohe Akzeptanz des Deutschlandtickets, so die Stoag-Sprecherin, würden immer mehr Fahrgäste kein Einzeltticket mehr benötigen und kaufen. Die Stoag freue sich darüber, dass eine stetig zunehmende Zahl von ÖPNV-Passagieren mit Dauerfahrscheinen wie dem Deutschlandticket unterwegs seien. Das entlaste vor allem auch die Busfahrer bei den Zwischenstopps an den Haltestellen.
Ticketverkauf in Oberhausener Bussen wird zumindest kurzfristig nicht eingestellt
Zudem sei es für die Stoag klar von Vorteil, dass ÖPNV-Passagiere beim Einzelticket-Kauf im Bus bargeldlos bezahlen. „Das funktioniert sehr einfach - und wir werden das im kommenden Jahr vermehrt bewerben.“ Die Stoag-Sprecherin versichert zugleich mit Blick auf die aktuelle Entwicklung in Hamburg: „Einstellen werden wir den Ticketverkauf in den Oberhausener Bussen – zumindest kurzfristig – nicht.“ >>> auch interessant:Das ist die schönste Haltestelle von Oberhausen
In Hamburg können die ÖPNV-Kundinnen und -Kunden laut NDR künftig eine Bezahlkarte erwerben, von der dann im Bus der Fahrpreis abgebucht wird. Das Bargeld im Linienbus wird in der norddeutschen Metropole komplett abgeschafft, weil es dort kaum noch jemand als Zahlungsmittel nutze. Pro Bus und Tag würden in Hamburg im Schnitt nur zehn Tickets gekauft, heißt es.
HVV-Sprecherin Constanze Salgues wird mit folgenden Worten zitiert: „Unsere Fahrerinnen und Fahrer müssen sich nicht mehr morgens das Wechselgeld holen und es abends wieder einzahlen. Aus Fahrgastsicht gibt es den entscheidenden Vorteil, dass der Fahrgastwechsel schneller geht.“ Weil der Bus an der Haltestelle nicht mehr warten müsse, bis jemand das Geld aus seiner Tasche gefingert habe. >>> auch interessant:So bringt Oberhausen neue Elektro-Linienbusse auf die Straße
„Wir freuen uns, wenn die Fahrgäste den bargeldlosen Kauf wählen“
Solche aufwändige und zeitraubende Kleingeldsuche von Passagieren ist auch in vielen Stoag-Bussen beim Haltestellen-Aufenthalt nicht selten zu beobachten. Kommt ein Passagier gar mit einem größeren Geldschein und will damit ein Einzelticket beim Busfahrer kaufen, muss dieser eigens die Geldbörse hervorkramen, um das umfangreiche Wechselgeld in Scheinen und Münzen zu erstatten. Da gehen bei manchem Haltestellen-Stopp durchaus schon mal ein oder zwei Minuten ins Land.
All das trägt offenbar maßgeblich dazu bei, dass man sich auch bei der Stoag irgendwann von den Bargeldzeiten verabschieden möchte. Stoag-Sprecherin Stefanie Knück: „Wir freuen uns, wenn die Fahrgäste den einfachen bargeldlosen Kauf wählen. Zunächst werden wir weiterhin beide Varianten, also mit und ohne Bargeld, anbieten.“