Oberhausen. Die Stoag setzt auf E-Mobilität. Das hat verblüffende Effekte. An einer Oberhausener Haltestelle zeigt sich das auf feurige Weise.

Bis zum Jahr 2032 soll das Oberhausener Nahverkehrsunternehmen Stoag komplett auf E-Mobilität umgestellt sein. Das hat Stoag-Chef Werner Overkamp am Mittwoch, 22. November, bei einem Haltestellen-Ortstermin auf eine entsprechende Frage der Redaktion geantwortet. Die Entwicklung hin zur E-Mobilität der Linienbusse zeigt dabei verblüffend kreative Begleiterscheinungen: An der neuen Trafostation an der Einmündung von Kirchhellener Straße/Matzenbergstraße blicken die Fahrgäste jetzt auf einen riesigen Feuersalamander.

Farbige Hingucker statt grauer Zweckbau - auf dieses Konzept setzt die Stoag bei der Gestaltung ihrer neuen Trafostationen im Oberhausener Stadtgebiet. Warum gerade ein Feuersalamander? Stoag-Sprecherin Sabine Müller weist vor Ort an der Kirchhellener Straße auf die nahe Halde Haniel hin, die sich hier riesengroß am Stadtteil-Horizont erhebt. „An dieser Stelle haben wir bewusst den Feuersalamander als Motiv ausgewählt, weil er in den Laubwäldern rund um die Halde vorkommt und weil er als eine bedrohte Art gilt.“ Zudem würden Tiermotive eine breite Zustimmung in der Bevölkerung finden.

Spezielle Sprühfarbe ermöglicht lange Haltbarkeit des Gemäldes

Die künstlerische Gestaltung des neuen Wandgemäldes beeindruckt mit ihrem Detailreichtum. Die professionellen Fassadenmaler des Münsteraner Unternehmens „Lackaffen“ haben das Werk realisiert. Auf einer Fläche von 63 Quadratmetern krabbelt der Riesen-Salamander nun über die Wand der Trafostation. Die dabei speziell eingesetzte Sprühfarbe garantiert eine besondere Qualität und jahrelange Haltbarkeit des Wandgemäldes.

Neben der Haltestelle an der Einmündung Matzenbergstraße/Kirchhellener Straße gibt es drei weitere Trafostationen an den Haltestellen Hirschkamp, Goerdelerstraße und Wehrstraße, ebenfalls mit bunten Tiermotiven gestaltet. „Zudem haben alle Haltestellen-Häuschen begrünte Dächer“, erklärt Keziban Onur-Celik, Abteilungsleiterin Bauliche Infrastruktur bei der Stoag. Seien die Dachpflanzen erst einmal angewachsen, würden sie die Kunstwerke optisch ideal ergänzen. So entstehen die wohl schönsten Haltestellen von Oberhausen.

Keziban Onur-Celik, Werner Overkamp und Sabine Müller (v. li.) von der Stoag freuen sich über die farbenfrohe Trafostation.
Keziban Onur-Celik, Werner Overkamp und Sabine Müller (v. li.) von der Stoag freuen sich über die farbenfrohe Trafostation. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Und was macht derweil die E-Mobilität? Bislang hat die Stoag fünf E-Busse im Bestand, die an den Trafostationen im Stadtgebiet Strom tanken können. Zudem gibt es mittlerweile auf dem Betriebshof an der Max-Eyth-Straße 18 Ladestationen für die Übernachtladung.

Lieferung von 15 bestellten E-Bussen verzögert sich bis April 2024

Sehnsüchtig erwartet das Team der Stoag die Lieferung von 15 batterieelektrischen Bussen, die beim Hersteller VDL in den Niederlanden bereits vor längerer Zeit geordert worden sind, deren Auslieferung sich aber wegen der großen Nachfrage immer wieder verzögert hat. Derzeit geht Stoag-Chef Werner Overkamp davon aus, dass diese E-Busse im April 2024 endlich in Oberhausen eintreffen und dann in Dienst gestellt werden können. Zum Jahreswechsel 2024/2025 sollen weitere 23 E-Busse folgen. Verzögerungen bei der Lieferung sind allerdings auch dann nicht ausgeschlossen. Ein E-Bus kostet laut Stoag-Chef rund 500.000 Euro, ein elektrisch betriebener Gelenkbus sogar 600.000 bis 700.000 Euro. Das Land NRW fördert die Anschaffung, was sicherlich auch der naturverbundene Feuersalamander begrüßt. Seine besondere Aufgabe, die zukunftsweisende E-Mobilität möglichst harmonisch ins Ortsbild zu integrieren, hat das Tier jedenfalls bestens erfüllt.