Oberhausen. In Oberhausen-Alstaden blockiert eine Dauerbaustelle den Verkehr. Die Sperrung der Kewerstraße soll nun am Weihnachtswochenende ein Ende haben.

Seit Monaten befindet sich der südliche Oberhausener Stadtteil Alstaden im festen Griff der Brückenbaustellen. Noch immer rollen rund um die neu eingesetzte Bahnbrücke an der Kewerstraße die Baufahrzeuge. Bis zum Freitag, 22. Dezember, so die Ankündigung der Stadt, ist die Straße noch gesperrt. Am kommenden Weihnachtswochenende soll Alstaden also endlich aufatmen können: Freie Fahrt auf der Kewerstraße!

„Im Interesse der Alstadener Bürgerinnen und Bürger sollte dieser Termin nun auch wirklich eingehalten werden“, sagte Peter Klunk, Vorsitzender des Bürgerrings Alstaden, im November der Redaktion. Zu einer weiteren Verlängerung der Straßensperrung dürfe es auf keinen Fall kommen, dafür sei die Kewerstraße als wichtige Nord-Süd-Verkehrsachse zu wichtig.

Beim morgendlichen Ortstermin mit Peter Klunk, ehemaliger Planungsdezernent von Oberhausen, im November laufen die Arbeiten an der Baustelle Kewerstraße auf Hochtouren. Die Bahnböschung rechts und links der Brücke erstrahlt in überraschend frischem Grün; an der Straße selbst wird kräftig gearbeitet. Peter Klunk weist darauf hin, dass diese gesamte Baustelle in Regie der Deutschen Bahn (DB) über die Bühne gehe und er lobt die Präzision, mit der die neue Brücke in diesem Herbst in die wichtige Bahnstrecke Duisburg-Oberhausen eingesetzt worden ist.

Immer wieder ist die Öffnung der Kewerstraße verschoben worden

„Diese gute Arbeit hat die Alstadener richtig begeistert“, sagt Peter Klunk. Doch die dann folgenden Verzögerungen bei den Straßenarbeiten im Brückenbereich haben für jede Menge Frust gesorgt. Immer wieder ist das Ende der Straßensperrung verschoben worden – nun gilt das Datum 22. Dezember. Die nahe Traditionsbäckerei Kühnen an der Bebelstraße hat wegen der Abnabelung vom Kundenstrom bereits dicht gemacht. Der gesamte Autoverkehr wird seit Monaten über Hiberniastraße und Rehmer umgeleitet.

Nach Auskunft der Stadtpressestelle ist die Deutsche Bahn (DB) für den Auftrag zur Wiederherstellung der Kewerstraßen-Fahrbahn und des Gehwegs im Brückenbereich zuständig. Hier ist es zu Verzögerungen gekommen. Etwas weiter Richtung Ruhrufer wartet unterdessen noch eine weitere Bahnbrücke auf ihren Einsatz in der Bahnstrecke. An der Speldorfer Straße ist diese Bahnbrücke am Rande des Ruhrparks derzeit abrufbereit geparkt. Längere Zeit war deshalb auch die Speldorfer Straße sowohl für den Autoverkehr als auch für Fußgänger und Radfahrer blockiert.

An der Speldorfer Straße in Oberhausen-Alstaden wartet diese Bahnbrücke auf ihren Einsatz. Noch ist die alte Brücke in Betrieb.
An der Speldorfer Straße in Oberhausen-Alstaden wartet diese Bahnbrücke auf ihren Einsatz. Noch ist die alte Brücke in Betrieb. © WAZ | Michael Bresgott

Genau hier führt der beliebte Ruhrtal-Radweg entlang. Nach Beschwerden aus Alstaden hat die Deutsche Bahn an dieser Stelle nun einen provisorischen Durchgang für Fußgänger und Fahrradfahrer geschaffen. Wann die neue Brücke an der Speldorfer Straße in die Zugstrecke eingesetzt wird, ist derzeit noch unklar.

Auch das Jahr 2024 wird für Alstaden ein Baustellenjahr

Wenn die nervige Sache mit den Bahnbrücken geschafft ist, können die Alstadener allerdings kaum aufatmen. Denn die Stadt hat ja angekündigt, den ziemlich schmalen und kurvigen Verlauf von Bebelstraße und Kewerstraße so zu ändern und zu verbreitern, dass sich hier die Linienbusse der Stoag künftig problemlos begegnen können. Dafür soll dann auch die 100 Jahre alte Buche in Nähe der Bahnbrücke Kewerstraße gefällt werden. Ein Plan, der im Stadtteil auf heftigen Widerstand gestoßen ist.

„Uns gegenüber ist diese Planung als alternativlos dargestellt worden“, sagt Peter Klunk. Auch das Jahr 2024 wird also in Alstaden aller Voraussicht nach ein nerviges Baustellenjahr werden.