Oberhausen. Die Brückenbaustelle in Oberhausen-Alstaden macht große Fortschritte. Autofahrer müssen sich aber noch gedulden, bis die Kewerstraße frei ist.
Präzisionsarbeit am Gleis: Die neue Eisenbahnbrücke an der Kewerstraße ist bereits in die Gleis-Trasse eingesetzt worden. Mit einem riesigen Spezialkran ist das Baustellen-Manöver am vorigen Wochenende in Alstaden über die Bühne gegangen. Viele Anwohner haben das spektakuläre Geschehen staunend verfolgt und mit ihren Handys dokumentiert. Die Deutsche Bahn (DB) investiert hier über zehn Millionen Euro in ein zukunftsfähiges Streckennetz.
Zuvor war die alte, sanierungsbedürftige Bahnbrücke abgerissen worden. Seit Ende September hat die Brückenbaustelle das südliche Alstaden fest im Griff. Der Zugverkehr zwischen Oberhausen und Duisburg ruht. Die Kewerstraße ist gesperrt. Hier rollen jetzt schwere Baufahrzeuge und Bagger. Überall sind Absperrungen zu sehen. Eine Umleitungsstrecke für den Autoverkehr ist über Rehmer und Hiberniastraße eingerichtet worden.
Auch Fußgänger und Radfahrer können die Kewerstraße derzeit nicht nutzen. Für Passanten und Radler hat die Deutsche Bahn eine ungewöhnliche barrierefreie Umleitung von der Fischerstraße bis in den Wendehammer Ohrenfeld geschaffen. Diese eigens betonierte Umleitung verläuft unterhalb der Bebelstraße und der Bahnlinie entlang eines längst stillgelegten Gleises. Diese Behelfs-Route hat als neuer Verbindungsweg offenbar schon viele Fans im Stadtteil gefunden: „Ich würde mich freuen, wenn diese Verbindung für immer erhalten bleiben würde“, sagt etwa die Alstadenerin Birgit Weinekötter, die hier regelmäßig unterwegs ist. Sie schwärmt geradezu von der neu geschaffenen Strecke entlang der alten Bahngleise: „Das ist ja wie in einem verwunschenen kleinen Tal.“
Anwohner loben gute Kommunikation mit Baustellen-Managern
Die Deutsche Bahn hatte im Vorfeld der Baustelle versprochen, den Geräuschpegel möglichst gering zu halten. Das ist offenbar weitgehend gelungen. Anwohner der Baustelle loben jedenfalls, dass es eine gute Kommunikation mit den Baustellenmanagern der Deutschen Bahn gebe. Einige Alstadener Anwohner haben sogar die Chance genutzt und für die Baustellenzeit auf Kosten der Bahn ein Hotelquartier bezogen, um etwaigen Lärmbelästigungen auszuweichen.
Durch die Brückensanierung der Deutschen Bahn ist die Unterführung Kewerstraße künftig 13,20 Meter statt zuvor 11,20 Meter breit. Die Modernisierung wollen die Oberhausener Rathaus-Fachleute bekanntlich nutzen, um im nächsten Jahr den gesamten Straßenbereich Behrensstraße/Bebelstraße/Kewerstraße umzugestalten. Die 100 Jahre alte Buche an dieser Stelle soll verschwinden, auch damit sich hier künftig Linienbusse problemlos begegnen können.
Alstadener kämpfen um 100-jährige Buche
Gegen diesen Plan gibt es seit vielen Monaten heftige Proteste. Viele Menschen aus dem Stadtteil wollen, dass der 100-jährige Baum erhalten bleibt. Der Stadtrat hat der Baumfällung im Sommer 2022 grundsätzlich zugestimmt, allerdings darf diese – gemäß dem Beschluss – erst unmittelbar vor dem Baubeginn für eine Verbreiterung der Kewerstraße erfolgen. Mit der Fällung der Buche sei deshalb frühestens im nächsten Jahr zu rechnen, heißt es.
Die neue Bahnbrücke ist also eingesetzt – wann können die Autofahrer nun mit der Öffnung der Kewerstraße rechnen? Wenn die Deutsche Bahn ihre Maßnahmen abgeschlossen hat, folgen noch Arbeiten am Straßenkanal, an der Fahrbahn sowie an den Gehwegen unterhalb der erneuerten Bahnbrücke. Die gesamten Arbeiten in diesem Bereich sollen voraussichtlich am 6. November 2023 abgeschlossen sein.