Oberhausen. Am 13. November stimmt der Stadtrat über die Stadtvision Neue Mitte ab. Die Grünen melden sich schon im Vorfeld zu Wort – mit einem klaren Nein.

Schon im jüngsten Planungsausschuss haben die Grünen ihre Skepsis zum Masterplan Neue Mitte bekundet. Jetzt legt die Partei im Vorfeld der Ratssitzung am Montag, 13. November, nach: „Wir begleiten seit Beginn an kritisch die Entwicklung des Masterplans Neue Mitte“, erklärt die Kreisverbandssprecherin der Grünen, Sarah Pfülb, in einer aktuellen Pressemitteilung. „Uns fehlt eine zeitgemäße Entwicklung des Areals, denn das darf sich nicht an den Standards der Gegenwart, sondern sollte sich an denen der Zukunft orientieren.“

Die Grünen stellen also das gesamte, großzügig dimensionierte Vorhaben am Brammenring auf den Prüfstand und sagen Nein. Die im Planungsausschuss vorgestellte Konkretisierung der Masterplan-Ideen halten sie für ungeeignet und wenig zeitgemäß. Aus Sicht der Partei sei es fraglich, „warum ein ganzer Stadtteil neu gebaut werden soll“. Viel sinnvoller sei es, „Bestehendes umzubauen beziehungsweise zu nutzen und baulich zu verdichten“. Damit sei auch dem Ressourcenschutz besser gedient.

Grüne: Stadtspitze muss Probleme in den bestehenden Stadtteilen angehen

Stadtvision am Brammenring: schmucke Wohnhäuser an der Sichtachse zum Gasometer Oberhausen.
Stadtvision am Brammenring: schmucke Wohnhäuser an der Sichtachse zum Gasometer Oberhausen. © Stadt Oberhausen | De Zwarte Hond

Die Probleme in den Zentren der bestehenden Oberhausener Stadtteile seien enorm, unterstreichen die Grünen. „Wir wollen uns nicht daran gewöhnen, dass der vorhandene Wohnraum in der alten Stadtmitte teils in einem bedenklichen Zustand verbleibt, so dass die Durchmischung der Bevölkerung immer weniger wahrscheinlich wird.“ Ebenso sei die Entwicklung der Sterkrader Mitte „extrem problematisch aufgeladen“. Die Grünen wünschen daher, dass sich die Stadtspitze weitaus stärker als bislang auf die bestehenden Probleme und deren Lösung konzentriert. >>> auch interessant:Miese Umfrage: Warum fühlen sich Oberhausener nicht wohl?

„Vermutlich bremst das aber der anstehende Kommunalwahlkampf 2025 aus“, meint Sarah Pfülb, denn die bestehenden Problemlagen anzugehen erfordere mehr als Architektenträume, für die ohnehin bislang keine Investoren in Sicht seien.

„Da müssen noch ganz andere Ideen her – weitaus zukunftsgewandtere“

Die Grünen befürchten zudem ein weiter wachsendes Verkehrschaos in der Neuen Mitte, sollten die ambitionierten Pläne für einen komplett neuen Stadtteil verwirklicht werden. „Wir glauben nicht, dass der seinerzeit von der CDU abgelehnte Ausbau der Linie 105 die Heilsbringerin sein kann, auch wenn wir weiterhin die Verlängerung unterstützen“, sagt Sarah Pfülb. „Da müssen noch ganz andere Ideen her – weitaus zukunftsgewandtere, innovativere.“ >>> auch interessant:Oberhausen will neues Stadtviertel an neuer Straßenbahnlinie