Oberhausen. Sogenannte Elterntaxis sorgen an der Oberhausener Königschule für Unmut. Kinder wollen mit besonderer Aktion zum Umdenken animieren.

Dass die Königschule in einer Sackgasse liegt, führt trotzdem nicht dazu, dass die Kinder die letzten Meter laufen. „Teilweise fahren die Eltern mit ihren Autos bis vor die Schultür“, sagt Schulleiter Sven Siebenmorgen. Die vieldiskutierten Elterntaxis sind auch an der Oberhausener Grundschule ein Dauer-Thema. Jetzt sendeten die Kinder mit einer besonderen Aktion ein Signal an ihre Eltern.

Statt zu kritisieren, nutzten Eltern, Schule und Kinder das Mittel der positiven Bestärkung: Mamas und Papas, die ihre Kinder an der Hol- und Bringzone absetzten oder sich an die Geschwindigkeit hielten, bekamen ein Smiley von den Drittklässlern. Die klare Botschaft: Gut gemacht, weiter so! „Das kam super an“, berichtet Sven Siebenmorgen. >>> Oberhausen: 15 Grundschulen unterrichten zu viele Kinder

Lustig, aber mit einer ernsten Botschaft: Ein menschengroßer Smiley machte auf gefährliche Situationen an der Königschule aufmerksam.
Lustig, aber mit einer ernsten Botschaft: Ein menschengroßer Smiley machte auf gefährliche Situationen an der Königschule aufmerksam. © Königschule

Die Aktion war eingebettet in den bundesweiten Thementag „Zu Fuß zur Schule“. Kinder, die das machten, bekamen einen besonders gestalteten Button. Auch sonst wurde es kreativ: Ein menschengroßer Smiley machte auf die gefährlichen Situationen aufmerksam und mahnte zum Umdenken. Unterstützt wurden die Kinder und Eltern von der Bürgerinteressengemeinschaft Biefang und der Polizei. Die Polizisten blitzten auch auf der Königstraße – allerdings mit dem Ziel, Eltern zu loben, die sich an das Tempolimit hielten.

Oberhausener Schulleiter: „Eltern haben immer Gründe“

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Die humorvollen Fingerzeige hatten Erfolg – anders als das Nachforschen nach Gründen. „Die Eltern haben immer Gründe“, sagt Schulleiter Siebenmorgen. „Aber wirklich überzeugend sind sie nicht.“ Den Schulleiter stören vor allem die Fahrten bis zum Schulhof. Hier entstünden die gefährlichen Verkehrssituationen. „Es ist eigentlich katastrophal“, sagt er. Vor allem nach der Corona-Pandemie habe die „Autoflut“ zugenommen. Auch die Nachbarschaft beschwere sich über die Kolonne, die gerade zur Abholzeit entstehe. Deshalb will die Schule am Donnerstag, 21. September, um 15 Uhr noch eine Aktion umsetzen.

An anderen Oberhausener Grundschulen werden Elterntaxis ebenfalls kritisiert. Die Kinder der Ruhrschule schrieben ihren Eltern jüngst einen offenen Brief und erinnerten sie: „Wir laufen gerne.“

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