Oberhausen. An der Königschule in Oberhausen-Biefang steht eine spannende Reise ins All auf dem Stundenplan. Ein mobiles Planetarium macht es möglich.

Um 11.33 Uhr nähert sich der Mars der Klasse 3a mit besorgniserregend hohem Tempo. Doch die Schülerinnen und Schüler der Königschule ziehen keineswegs ängstlich die Köpfe ein. Im Gegenteil: Begeistert schauen Sie den roten Planeten an, der direkt über ihren Köpfen schwebt. Eine ungewöhnliche Aktion an der Grundschule in Oberhausen-Biefang macht das möglich: Ein mobiles Planetarium ist an der Schule aufgeblasen worden!

Dieses Planetarium funktioniert wie eine Hüpfburg. Abends kann es also abgeschaltet werden und fällt in sich zusammen. Das Pop-up-Planetarium gehört dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), der damit nach entsprechender Anmeldung und Buchung an Schulen gastiert. Der Biefanger Schulleiter Sven Siebenmorgen hat das Planetarium-Projekt in Zusammenarbeit mit dem Förderverein und der Bürgerinteressengemeinschaft (BIG) Biefang an die Königschule geholt.

Startklar:Die Klasse 3a betritt das Pop-up-Planetarium.
Startklar:Die Klasse 3a betritt das Pop-up-Planetarium. © FFS | Gerd Wallhorn

Eine astronomisch gute Idee, wie sich gleich bei der ersten Vorführung zeigt: Die Klasse 3a ist begeistert dabei! Die Schülerinnen und Schüler haben eigens Kissen mitgebracht und machen es sich unter der mobilen Kuppel liegend bequem. Dann startet Elke Oestermann vom LWL das Programm: Da tauchen Sonne, Mars, Jupiter und Uranus am großen Sternenhimmel auf; futuristische Raumschiffe schweben durch das 360-Grad-Bild; Astronauten erkunden die Oberfläche des Mars und anderer Planeten und Monde.

Der dreidimensional wirkende Eindruck aus dem Weltraum zieht die Schülerinnen und Schüler sofort in seinen Bann. Sie tauchen hinab in tiefe Mars-Krater, passieren die Ringe des Saturn und erleben zum Beispiel, wie eine Raumsonde einen Landeversuch auf einem Kometen unternimmt. Dazu gibt es leicht verständliche Erklärungen etwa zur Bedeutung von Gesteinsproben und zur unterschiedlichen Schwerkraft auf einzelnen Himmelskörpern.

Planeten schweben an der Flurdecke der Königschule

Elke Oestermann vom LWL betreut das Planetarium-Projekt.
Elke Oestermann vom LWL betreut das Planetarium-Projekt. © FFS | Gerd Wallhorn

Die Königschule hat sich auf das Planetarium-Gastspiel gut vorbereitet. Kleine Planetenmodelle hängen an den Decken der Schulflure; und an den Wänden sind die Bilder von Planeten wie Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun zu sehen. Schulleiter Sven Siebenmorgen ist nicht nur ein begeisterter Fotograf, sondern interessiert sich auch intensiv für Astronomie. Auf einer Wandtafel im Schulflur ist in diesen Tagen ein besonderer Appell zu lesen: „Sei ein Astronaut; entdecke die Geheimnisse des Universums und baue Traumraketen!“

Bis zur Wochenmitte ist das Po-up-Planetarium des Landschaftsverbandes in der Turnhalle der Königschule präsent. Für die benachbarte städtische Kindertagesstätte, für den Förderverein der Schule und die BIG Biefang, aber auch für die Eltern gibt es Extra-Vorführungen. So kommt die gesamte Schul- und Stadtteilgemeinde in den Genuss einer spannenden Reise in den Weltraum. Die Idee zum mobilen Planetarium entstand in den Reihen des LWL übrigens, als dessen stationäres Planetarium in Münster mal längere Zeit nicht einsatzbereit war. Aus der Übergangslösung entwickelte sich wegen der großen Resonanz ein dauerndes Angebot.

Was können wir für unsere Erde tun? Zum Beispiel: Wilden Müll vermeiden!

Am Ende der 360-Grad-Vorführung schwebt die Erde ins Bild und den Kindern wird auf diese Weise die Einzigartigkeit ihres Heimatplaneten vor Augen geführt. „Was können wir für unsere Erde tun?“, fragt Elke Oestermann die Mädchen und Jungen. Sie haben sofort viele Antworten dazu parat: Keinen wilden Abfall in der Gegend herumwerfen, besser mal zur Schule laufen als immer mit dem Auto gebracht zu werden, und überhaupt: „Die Umwelt schützen!“