Oberhausen. An der Ruhrschule gibt es immer wieder Ärger mit Elterntaxis. Jetzt haben sich Kinder direkt an die Eltern gewandt und sagen: „Wir laufen gerne.“

Kinder der Oberhausener Ruhrschule haben sich mit einem Brief direkt an ihre Eltern gewandt. An der Grundschule sorgen Elterntaxis immer wieder für brenzlige Situationen. Charlotte und Franz, Sprecher des Kinderparlaments, versuchen in ihrem Brief deshalb die Eltern für das Thema zu sensibilisieren.

Die Ruhrschule liegt in einem dicht besiedelten Wohngebiet an der Bebelstraße. Da auch ein Kindergarten angrenzt, wird es in den Bring- und Abholzeiten voll auf der Straße. „Wir möchten nicht, dass Autos von Eltern vor unserer Schule oder auf dem Parkplatz des Kindergartens in der Nähe unserer Schule parken“, schreiben die Kinder in dem Brief. Sie haben auch eine Demonstration veranstaltet, um auf die Gefahren hinzuweisen. Ende April stellten sie sich an zwei Tagen mit selbst gemachten Plakaten vor der Schule auf. Die Polizei unterstützte die Aktion. Das Fazit der Schülerinnen ist positiv: „Ganz viele Erwachsene zeigten uns einen ,Daumen hoch’, als sie vorbeifuhren.“

Kinder: Eltern sollen Parkplatz in der Nähe nutzen

Die Kinder machen auch einen Vorschlag, wie die Situation entschärft werden kann: Statt die Bushaltestelle „zuzustellen“, sollten Eltern doch den Netto-Parkplatz in der Nähe benutzen. „Den Rest laufen wir gerne. Für uns Kinder ist es nur dann gefährlich, wenn die ,Eltern-Taxis’ vor der Schule ,herumirren,“.

Das Kinderparlament der Ruhrschule
Das Kinderparlament der Ruhrschule © Ruhrschule

Sogenannte Eltern-Taxis, also Eltern, die ihre Kinder bis zum Schulgelände mit dem Auto fahren, sorgen vermehrt für Diskussionen. Im Januar hatte eine Nutzerin auf Facebook appelliert, auf diese Fahrdienste zu verzichten, nachdem sie eine gefährliche Situation beobachtet hatte. Die Schulleiterin Sabine Schuhmann steht hinter ihren Schülerinnen und Schülern. Sie sagte damals, dass viele Eltern die extra eingerichtete Haltestelle nutzen würden. „„Aber es gibt eine Handvoll Eltern, die interessiert es nicht.“

Demos und Aktionen auch an anderen Schulen

Auch an anderen Grundschulen sind Elterntaxis ein Thema. Die Schülerinnen und Schüler der Concordiaschule organisierten ebenfalls eine Demo. Derzeit nimmt die Schule an einer Aktion teil, die Schüler dazu motivieren soll, zu Fuß zu gehen. Bis zum 23. Mai sind die Kinder dazu aufgerufen,mit dem Rad, zu Fuß oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule zu kommen. Wer 20-mal aufs Auto verzichtet, darf an einem Gewinnspiel teilnehmen.