Oberhausen. Liebevoll hatten Schüler die Infotafeln fürs Feuchtbiotop Oberhausen-Alstaden mitgestaltet. Unbekannte kritzelten darüber – und nicht nur das.
Reimund Walther ist stocksauer. Resigniert sagt er: „Es war wohl nur eine Frage der Zeit.“ Der Oberhausener wohnt in der Nähe des Feuchtbiotops Alstaden. Die Umwandlung des Gebietes hat er mit großem Interesse verfolgt. Entsprechend entsetzt ist er über die Schäden, auf die er so kurz nach der Eröffnung der neuen Aussichtsplattform jetzt stieß.
„Nur fünf Tage nach der offiziellen Einweihung tauchten erste Schmierereien an den Informationstafeln nahe der Plattform auf“, erzählt Walther. Diese Infotafeln, die über das Biotop und seine Bewohner aufklären, waren mit großem Engagement von Schülerinnen und Schülern der Bismarckschule mitgestaltet worden. Auch diesen Einsatz sehen die Anlieger nun mit Füßen getreten. Aber auch der Zaun, der die sensible Flora und Fauna rund ums Biotop schützen soll, sei an etlichen Stellen beschädigt worden. „Ein Teil ist sogar mit einem Seitenschneider fein säuberlich herausgeschnitten worden“, stellte Walther geschockt fest. „Wahrscheinlich für den Eigenbedarf, kostet ja nix.“ Nicht nur er fragt sich: „Was soll das?“
Zaun soll Flora und Fauna schützen
Stadtsprecher Frank Helling bestätigt die Vorfälle. Im Zuge der Regelkontrolle der Oberhausener Schutzgebiete seien mehrere Vandalismus-Schäden auch von den Mitarbeitenden der Stadt entdeckt worden. Der Zaun, im Zuge der Freistellung des gesetzlich geschützten Biotops errichtet, weist die größten Schäden auf. „Dabei soll er doch die hier lebende sensible Tier- und Pflanzenwelt, darunter Amphibien und brütende Vögel, vor Störungen durch Mensch und Tier schützen.“
Die Stadt Oberhausen hat sofort Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Mögliche Zeugen, die Verdächtiges im Umfeld der Halde Alstaden beobachtet haben, werden gebeten, sich bei der Polizei oder bei der Fachverwaltung zu melden: per E-Mail an naturschutzbehoerde@oberhausen.de oder per Telefon unter 0208 825-3601.
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Reimund Walther hofft jedenfalls sehr, dass diese Form von Zerstörungswut nicht fortgesetzt wird und dass Hundehalter ihre Tiere – wie in einem Landschaftsschutzgebiet nun einmal vorgeschrieben – auch wirklich nur an der Leine auf den Wegen ausführen. Denn zurzeit ist der Zaun zumindest an den beschädigten Stellen so niedrig, dass er von größeren Hunden problemlos überwunden werden kann. Ein Alptraum für alle dort erstmals brütenden Vögel – darunter auch ein Eisvogelpaar.
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