Oberhausen. Die Wasserwerker von RWW verteuern den Preis für ihr Trinkwasser aus dem Hahn immer schneller. Dabei geht es nur scheinbar um ein paar Cent.

Familien, Singles und Unternehmen in Mülheim, Oberhausen, Bottrop, Gladbeck, Dorsten, Reken, Velen sowie in Teilen von Raesfeld, Gescher und Schermbeck müssen schon ab 1. Juli 2023 deutlich mehr Geld für ihr tägliches Trink-, Dusch- und Waschwasser zahlen.

Haben sich die für diese Städte und Gemeinden zuständigen Mülheimer Wasserwerker früher noch zwei oder drei Jahre Zeit gelassen, ihr Wasser aus dem Wasserhahn zu verteuern, so schlagen die Manager der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft (RWW) nun schon nach anderthalb Jahren zu: 1000 Liter Trinkwasser (ein Kubikmeter) kosten statt 1,43 Euro künftig fünf Cent mehr, also 1,48 Euro. Die prozentuale Verteuerung beträgt damit 3,5 Prozent. Die letzte Preiserhöhung gab es hier Anfang 2022, damals stieg dieser Preis um 4,4 Prozent.

Auch der Fixkostenpreis für den Wasserzähler verteuert sich

Damit nicht genug: Den jährlichen Fixkostenpreis, der sogenannte RWW-Systempreis für die Kostenabdeckung der Trinkwasser-Infrastruktur, heben die Wasserwerker ebenfalls zum 1. Juli 2023 an. Dieser erhöht sich in einem Einfamilienhaus jährlich um über 13 Euro auf 269,74 Euro (plus 5,15 Prozent), in einem Dreifamilienhaus um rund 18 Euro auf 367,20 Euro (plus 5,15 Prozent) und in einem Sechsfamilienhaus um 26,59 Euro auf 542,84 Euro (plus 5,15 Prozent).

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Das RWW-Management rechnet allerdings anders – und verteilt die Preissteigerung auf die anderthalb Jahre, die seit der letzten Erhöhung vergangen sind. „Die Preisanpassung entspricht einer Steigerung von rechnerisch 4,6 Prozent für 1,5 Jahre bezogen auf die letzte Anpassung zum 1. Januar 2022. Sie liegt damit deutlich unterhalb der Inflation aus 2022 und 2023 und auch unterhalb der durchschnittlichen Preissteigerungen deutscher Wasserversorger in diesem Jahr“, schreiben die RWW-Öffentlichkeitsarbeiter in ihrer Pressemitteilung.

Verbraucher im Einfamilienhaus zahlen ab 1. Juli fast 500 Euro für ihr Trinkwasser

Sie nennen ihre Preisanhebung moderat, da beispielsweise der Einfamilienhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 150 Kubikmetern Trinkwasser künftig im Monat nur rund 1,50 Euro brutto (inklusive Mehrwertsteuer) zusätzlich bezahlen muss, also 18 Euro im Jahr. Allerdings kommen in diesem Fall mit dem Anstieg des Systempreises insgesamt 492 Euro im Jahr zusammen – keine Kleinigkeit. Bisher waren es 21 Euro weniger.

Begründet wird die Preiserhöhung vom Unternehmen natürlich mit den stark angestiegenen Preisen auf den Rohstoff-, Energie- und Dienstleistungsmärkten, die nicht alleine durch Effizienzverbesserungen aufgehoben werden könnten. Bereits Ende 2023 checkt das Unternehmen nochmals, ob die Preise schon wieder erhöht werden müssen.