Oberhausen. Drei Jahre lang haben die Kostenfachleute des Wasserwerks RWW die Füße still gehalten, doch jetzt erhöhen sie den Preis fürs Trinkwasser.

Die für Oberhausen zuständigen Wasserwerker von RWW (Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft in Mülheim) erhöhen ab Januar 2020 erstmals seit drei Jahren wieder ihren Wasserpreis – im Schnitt verteuert sich das Leitungswasser im Vergleich zu diesem Jahr um 4,2 Prozent.

Der Mengenpreis je 1000 Liter Trinkwasser kostet dann 1,37 Euro brutto statt bisher 1,32 Euro (plus 3,8 Prozent im Vergleich zu 2019). Auch der Grundpreis je Wasserzähler, heute Systempreis genannt, verteuert sich einschließlich Umsatzsteuer je nach Wohngebäudetyp ebenfalls. Nach Rechnung von RWW steigt der Systempreis beispielsweise in einem Einfamilienhaus jährlich um gut 10 Euro auf 241,85 Euro – ein Plus von 4,4 Prozent. Der Systempreis erhöht sich in einem Dreifamilienhaus um über 14 Euro auf 329,23 Euro (plus 4,4 Prozent), in einem Sechsfamilienhaus um über 21 Euro auf 486,71 Euro (plus 4,3 Prozent).

Preisanhebungen fürs Trinkwasser in den Jahren 2015 und 2017

2017 hatte RWW den Wasser- und Systempreis insgesamt um 3,6 Prozent angehoben, davor im Jahr 2015 um 2,8 Prozent. Zum Vergleich über sechs Jahre: Der Mengenpreis je 1000 Liter Trinkwasser lag 2014 noch bei 1,24 Euro brutto, im nächsten Jahr liegt er bei 1,37 Euro – 13 Cent mehr (plus 10,5 Prozent).

Kalkuliert man den jetzigen Preisanstieg von insgesamt 4,2 Prozent auf drei Jahre seit der letzten Preisanhebung zum 1. Januar 2017, dann verteuert sich das Trinkwasser moderat, wie die Marketingfachleute von RWW vorrechnen: Die Preisanpassung entspricht dann einer Steigerung von umgerechnet rund 1,4 Prozent pro Jahr. Zum Vergleich: Die Inflationsrate in NRW liegt derzeit bei 1,2 Prozent.

Familie im Einfamilienhaus zahlt über 15 Euro im Jahr für Leitungswasser mehr

Was der Preisanstieg fürs Trinkwasser in der Praxis für Familien bedeutet, hat RWW ebenfalls durchgerechnet – an drei Beispielen. So zahlt ein Einfamilienhaushalt mit einem jährlichen Durchschnittsverbrauch von 100 Kubikmetern Trinkwasser künftig im Jahr 15,60 Euro brutto mehr. In Mehrfamilienhäusern mit einem Verbrauch von durchschnittlich 90 Kubikmetern Trinkwasser belaufen sich die Mehrkosten durchgängig auf weniger als einen Euro im Monat. So wird ein Haushalt in einem Dreifamilienhaus künftig durchschnittlich nur rund 9,40 Euro brutto mehr im Jahr für die Versorgung mit Trinkwasser zahlen, einer im Sechsfamilienhaus etwa 8 Euro.

Als Gründe für den Preisanstieg geben die Wasserwerker an, dass die Kosten für Sach- und Fremdleistungen sowie Personal- und Energiekosten geklettert seien.