Oberhausen. Die Emschergenossenschaft ersetzt das in die Jahre gekommene Pumpwerk Oberhausen-Eisenheim. Die Bauarbeiten sollen bis 2025 andauern.

Im Bereich der Anschlussstelle „Oberhausen Zentrum“ an der A 42 baut die Emschergenossenschaft ein neues Pumpwerk als Ersatz für das direkt benachbarte und in die Jahre gekommene Pumpwerk Oberhausen-Eisenheim. Die Bauarbeiten starten im Juni 2023 und werden bis voraussichtlich 2025 andauern.

Nach über 70 Jahren ist die Technik des Pumpwerks Oberhausen-Eisenheim, welches aktuell von den Wirtschaftsbetrieben Oberhausen betrieben wird, veraltet. Da eine umfassende Sanierung nicht wirtschaftlich wäre, errichtet die Emschergenossenschaft ein neues Pumpwerk – direkt neben der alten Anlage. Die Investition liegt bei rund 20 Millionen Euro.

Herausfordernd ist laut Emschergenossenschaft hierbei nicht nur der Bau im laufenden Betrieb, sondern auch die räumliche Situation: Das Pumpwerk Oberhausen-Eisenheim liegt im Dreieck zwischen der B 223, der A 42 und der Emscher. Um Ablenkungen für die Autofahrenden zu vermeiden, werde die Baustelle zur Autobahnseite hin blickdicht abgezäunt.

Neues Pumpwerk für Oberhausen trennt sauberes von schmutzigem Regenwasser

Sobald der Neubau fertiggestellt ist, soll die alte Anlage zurückgebaut werden. Parallel nimmt die Emschergenossenschaft dann bereits den Betrieb des neuen Pumpwerks auf. Anlaufen werden die fünf Pumpen aber erst bei starken Regenfällen, wenn das Regenwasser aus den nahe gelegenen Regenwasserbehandlungsanlagen zum Pumpwerk geleitet wird, von wo aus es über den Deich gehoben und in die Emscher eingeleitet wird.

Fertiggestellt wurden die zwei Regenwasserbehandlungsanlagen an der Kanalstraße und Wittekindstraße 2021 im Zuge des Generationenprojekts Emscher-Umbau durch die Emschergenossenschaft – in enger Abstimmung mit der Bezirksregierung, der Stadt und den Wirtschaftsbetrieben. Sie dienen der Trennung von sauberem Regenwasser und schmutzigem Abwasser.

Nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch ökonomisch

Und so funktioniert es: In einem Regenüberlaufbecken wird bei starken Niederschlägen das Mischwasser zunächst „angehalten“ und beruhigt. Dabei setzen sich die schwereren Schmutzsedimente nach unten ab und können gedrosselt durch eine Ableitung in den Abwasserkanal und anschließend zur Kläranlage transportiert werden. Das oben schwimmende, weitestgehend saubere und Regenwasser dagegen kann nach Erreichen einer bestimmten Menge und Höhe ins Gewässer „schwappen“.

Mit Hilfe der Regenwasserbehandlungsanlagen erhalten die Gewässer also weitestgehend sauberes Wasser, während die Abwasserkanäle und insbesondere die Kläranlagen entlastet werden. Dies ist laut Emschergenossenschaft nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch ökonomisch – denn die Abwasserkanäle müssten somit nicht durchgängig übergroß dimensioniert werden, was die Baukosten erheblich senkte. Zudem gehöre sauberes Regenwasser ins Gewässer und nicht in die Kläranlage, wo es unnötigerweise noch einmal für viel Geld gereinigt werden müsse.

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