Oberhausen. Sie mussten jahrelang von Hartz IV leben, hatten zu viele Probleme, um einfach einen Job zu erhalten. Doch jetzt gibt es ein neues Erfolgsrezept.

Die Oberhausener SPD freut sich über eine gute Entwicklung auf dem sozialen Arbeitsmarkt. Dank der Möglichkeiten des Teilhabechancengesetzes hätten mehr als 650 Oberhausenerinnen und Oberhausener eine neue Perspektive auf dem Arbeitsmarkt erhalten. So lautet das positive Fazit des Sachstandsberichtes zur lokalen Umsetzung des Gesetzes, der jetzt im Sozialausschuss vorgestellt wurde.

„Unsere Hartnäckigkeit im Sinne der betroffenen Familien hat sich gelohnt“, sagt der sozialpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion, Ercan Telli. Mit allen demokratischen Parteien im Rat hätte man sich auf den Weg gemacht, das von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) geschaffene Instrument des sozialen Arbeitsmarktes für Oberhausen optimal zu nutzen. „Es war von Anfang an klar, dass wir passgenaue Lösungen brauchen mit Tariflöhnen, Coaching und Fortbildung“, betont der Sozialpolitiker.

Die kommunale Arbeitsmarktkonferenz entspringe ebenso diesem Gedanken wie die Ermittlung geeigneter Arbeitsstellen bei der Stadt selbst. Was alle Beteiligten ermutigt: Der hohe Anteil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die nach dem Ende der Förderung an ihren Arbeitsplätzen hätten bleiben können.

Fast jeder zweite Oberhausener fand nach dem Förderprogramm eine Anstellung

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So zeigt der Bericht, dass sich 49 Prozent der Oberhausener, die mindestens sieben der letzten acht Jahre Bürgergeld bzw. Arbeitslosengeld II (bis Ende 2022) erhalten haben, sechs Monate nach Förderungsschluss noch in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung befinden. Damit hat Oberhausen hinter Mülheim (53,2 Platz) den zweithöchsten Vermittlungswert unter den sieben größten Städten im Ruhrgebiet (Bochum 44 Prozent; Essen 42,6 Prozent; Gelsenkirchen 42,4 Prozent). Auffallend hoch sind ebenfalls die Teilnahmequoten von Alleinerziehenden (erster Platz mit 16,6 Prozent; vor Duisburg mit 13,9 Prozent) und Menschen mit Behinderungen (ebenfalls erster Platz mit 8,6 Prozent vor Dortmund mit 7,4 Prozent).

„Es war uns von Anfang an sehr wichtig, diese Gruppen besonders im Blick zu haben und nun zeigt sich: Es ist gelungen“, freut sich Telli. Die Zahl der eingerichteten Stellen bei der Stadt habe sich im Vergleich zum Vorjahr sogar noch leicht verbessert und liege aktuell bei 95 Stellen. Bei den Servicebetrieben Oberhausen (SBO), dem Verkehrsunternehmen Stoag und dem Energieversorger EVO seien fast alle eingerichteten Stellen bereits besetzt. Bei den städtischen Alteneinrichtungen (ASO) seien sechs von 14 Stellen besetzt, in der Kernverwaltung 23 von 32. Ercan Telli ergänzt: „Positiv hervorzuheben ist auch, dass die Servicebetriebe Oberhausen vorzeitig schon fünf Beschäftigte in eine Festanstellung übernommen haben.“