Oberhausen. Das Riesenprojekt „Karls Erlebnis-Dorf“ eines norddeutschen Familienunternehmens stockt am Centro. Doch hinter den Kulissen passiert viel.
Der Bau der neuen Oberhausener Freizeitattraktion „Karls Erlebnis-Dorf“ lässt auf sich warten – noch immer ist auf dem Centro-Park-Gelände kein einziger Spatenstich für den 2021 angekündigten neuen Spaß-Park erfolgt.
Auf der Webseite des Rövershagener Freizeitunternehmens „Karls Erlebnis-Dorf“ (Karls Tourismus GmbH) fehlt auch jeglicher Hinweis auf das mögliche Eröffnungsjahr, die Zahl „2023“ ist verschwunden; heißt es nur noch: „Bald neu: Karls Erlebnis-Dorf in Oberhausen im Ruhrgebiet“. Doch was heißt in Zeiten hoher Zinsen, fehlender Handwerker-Kapazitäten und komplizierter Baugenehmigungen schon das Wort „bald“?
Baugenehmigungsverfahren für Karls Erlebnisdorf in Oberhausen läuft
Der neue Centro-Manager Andreas Ulmer jedenfalls bittet im Gespräch mit der Redaktion alle Fans des Freizeit-Konzeptes „Erlebnisdorf“, das es bisher nur im deutschen Norden gibt, um Geduld. „Wir müssen uns leider alle noch gedulden. Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Baugenehmigungsverfahren für eine so große Fläche und einem komplexen Konzept eine gewisse Zeit benötigt, da sich alle an die verwaltungstechnischen Regeln halten müssen.“
Zusätzlich zum Ur-Centro-Park sollen mit dem Freizeitpark „Karls Erlebnisdorf“ schließlich auch die Flächen des asiatischen Restaurants Pagoda, des früheren abgebrannten Irish Pubs und des Brauhauses „Zeche Jacobi“ bespielt werden – insgesamt sechs Hektar. Das Areal entspricht etwa 8,5 Fußballfeldern.
Karls-Erlebnis-Dörfer existieren bisher in Rövershagen und Warnemünde bei Rostock, in Elstal bei Berlin, in Zirkow auf Rügen, in Warnsdorf bei Lübeck, in Koserow auf Usedom und in Loburg bei Magdeburg – viele Ostsee-Touristen aus dem Ruhrgebiet kennen diese Freizeitparks. Rund um das Thema Bauernhof präsentiert Robert Dahl, Chef des Familienunternehmens, Besuchern seiner Dörfer Karussells, Restaurants sowie gläserne Manufakturen mit der Produktion von Bonbons, Kerzen, Marmelade, Chips und Honig.
Centro-Manager nimmt die Arbeit der Oberhausener Stadtverwaltung in Schutz
Ulmer nimmt im Gespräch mit der Redaktion die Arbeit der Oberhausener Stadtverwaltung in Schutz; die Verzögerungen würden eben nicht daran liegen, dass die Fachbeamten im Rathaus das Projekt zu lahm begleiten würden. „Es ist doch nachvollziehbar, dass man die Bespielung einer Fläche von sechs Hektar nicht von heute auf morgen planen kann, um diese dann übermorgen umzusetzen. Zwischen Karls Erlebnis-Dorf, der Stadt Oberhausen und uns müssen noch ein paar Punkte geklärt werden. Das ist ein ganz üblicher Prozess bei solch einem großen Vorhaben.“
Dahl hatte im vergangenen Jahr nach Bekanntgabe des Deals in einem firmeneigenen Webkanal sogar November 2022 als mögliche Eröffnung erwähnt, zugleich aber eingeschränkt, dass hierzu einiges gut laufen müsse. Dann wurde das Jahr 2023 genannt. Noch aber laufen viele Gespräche, auch mit dem NRW-Bauministerium, um das das Projekt rechtssicher genehmigen zu können.
Ulmer, seit Herbst 2022 Nachfolger von Marcus Remark als Centro-Leiter, verspricht: „Wir arbeiten mit Hochdruck daran und gemeinsam mit allen anderen Beteiligten möchten wir, dass das Projekt schnellstmöglich umgesetzt wird. Denn das ist ein sehr attraktives und spannendes Konzept. Wir können es kaum erwarten, dass der Bau startet.“
Das Familienunternehmen von Robert Dahl, gegründet 1921 von seinem Großvater Karl in der Nähe von Rostock, ist mit dem Verkauf von Erdbeeren auf großen landwirtschaftlichen Feldern in Norddeutschland groß geworden. Seit den 90er Jahren entwickelte der Betrieb rund um das Thema Erdbeeren das Konzept eines Bauernmarktes und landwirtschaftlichen Schaubetrieb – mit Gastronomie, Lebensmittelverkauf und Fahrgeschäften. Aus Karls Erdbeerhof wurden die Karls Erlebnis-Dörfer.