Oberhausen. Bittere Bilanz: Seit drei Jahren steht das Musical-Metronom-Theater am Centro Oberhausen leer – dabei gibt es durchaus ernsthafte Interessenten.
Seit drei Jahren steht das Musical-Metronom-Theater am Centro leer – das Gebäude mit dem markanten grünen Hochdach am Musikweg 1 in der Neuen Mitte in Oberhausen ist über die Grenzen des Ruhrgebiets bekannt. Doch immer noch nicht hat sich ein neuer Käufer für die Immobilie gefunden, die sich im Eigentum von Stage Entertainment (Hamburg) befindet. Das Schicksal eines „Lost Places“ droht.
Vermarktet wird das auffällige Objekt seit April 2022 von Ruhrwert Immobilien – ein schwieriger Job. Denn der neue Eigentümer darf nach einem Beschluss des Stadtrates das Gebäude nicht einfach abreißen, um das 13.000 Quadratmeter große Grundstück lukrativer zu bebauen, sondern muss es als Haus für Live-Musik mit Bühnendarstellungen weiter nutzen. Und Stage möchte seine Immobilie natürlich zu Top-Preisen verkaufen, zumal die Hamburger Gesellschaft angibt, neben dem damaligen Kaufpreis rund zehn Millionen Euro insgesamt in Umbauten investiert zu haben.
Centro-Eigentümer Unibail-Rodamco-Westfield hat großes Interesse an Live-Unterhaltung
Über die Jahre tauchten durchaus potente Interessenten für das Musical-Theater auf. Auch Centro-Eigentümer Unibail-Rodamco-Westfield (Düsseldorf, Paris) denkt nach, wie man dort mehr Touristen und Besucher anlocken könnte. Denn gerade die Kombination aus Freizeiterlebnissen und üppigen Einkaufsmöglichkeiten bringt dem Centro in der Konkurrenz zu anderen Shopping-Möglichkeiten den entscheidenden Vorteil für eine aussichtsreiche Zukunft.
Der neue Centro-Manager Andreas Ulmer will sich zum konkreten Stand von Verhandlungen nicht äußern, betont aber im Interview mit dieser Redaktion: „Natürlich haben wir ein großes Interesse, dass dieser Standort wieder mit Leben gefüllt wird. Das wäre für ganz Oberhausen wichtig. Der Leerstand eines solch eindrucksvollen Gebäudes hier nützt niemandem etwas.“ Die Hoffnung von so manchen Verantwortlichen in der Stadt dämpft Ulmer zugleich: „Unsere Expertise liegt aber nicht im Live-Musikbereich, sondern wir sind Shopping-Center-Betreiber. Aber als Nachbar freuen wir uns natürlich, wenn die Verhandlungen über diese Immobilie zeitnah von Erfolg gekrönt sein sollten.“
Was Ulmer nicht sagt, aber aus informierten Kreisen zu hören ist: Denkbar wäre auch eine Kombi aus dem Käufer Unibail und einem Betrieb durch die in der Live-Unterhaltung erfahrene Truppe der nahen Rudolf-Weber-Arena. Entscheidend ist der Kaufpreis, zumal Stage wertvolle Technik aus dem Theater bereits entfernt hat, so dass neue Investitionen nötig sind. Aber noch sind weitere zwei Interessenten im Boot, die ebenfalls Live-Musik im Metronom-Theater anbieten wollen.