Oberhausen. Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz zögert nicht, wenn man ihn nach seiner Zukunft fragt. Der CDU-Politiker möchte erneut kandidieren.
Noch zweieinhalb Jahre dauert es, bis die Oberhausenerinnen und Oberhausener eine neue Chance erhalten, den Stadtrat, die Bezirksvertretungen und den Oberbürgermeister zu wählen. Im Herbst 2025 sind die nächsten Kommunalwahlen in NRW geplant, die letzten fanden am 13. September 2020 statt. Doch schon jetzt überlegen die größeren Parteien, mit welchen Spitzenkandidaten und Wahlkreis-Persönlichkeiten sie Bürger überzeugen wollen.
Auf Nachfrage der Redaktion hat Oberbürgermeister Daniel Schranz seinen Hut in den Ring geworfen. Der 48-Jährige hat die feste Absicht, sich der Wahl zum Stadtoberhaupt zum vierten Mal zu stellen. „Ich habe keine andere Lebensplanung. Wenn mich meine Partei aufstellt und mich die wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger erneut mehrheitlich wählen, würde ich mich gerne weiter für die Zukunft meiner Heimatstadt als Oberbürgermeister einsetzen.“ Mit dieser Aussage begegnet er aktuellen Gerüchten in der Stadt, Schranz würde auf eine weitere Kandidatur ums Oberbürgermeister-Amt verzichten.
Seit 2015 ist Daniel Schranz Oberbürgermeister von Oberhausen
Der Christdemokrat würde bei einer Wiederwahl in seine dritte Amtszeit gehen. Er steht bereits seit Herbst 2015 an der Spitze der Stadt – als erster CDU-Politiker seit 60 Jahren. Bundesweit beachtet schaffte es der damals 41-jährige CDU-Ratsfraktionschef, die SPD-Hochburg Oberhausen zu knacken: Er gewann die OB-Wahl am 13. September 2015 überraschend eindeutig im ersten Wahlgang mit 52,5 Prozent gegen den Kandidaten von SPD, Grünen und FDP, den Stadtkämmerer und Kulturdezernenten Apostolos Tsalastras (SPD). Zuvor war er 2004 als OB-Kandidat der CDU gegen den amtierenden Oberbürgermeister, Klaus Wehling (SPD), klar gescheitert.
Bei seiner dritten Kandidatur für das Oberbürgermeister-Amt im Herbst 2020 setzte sich Schranz erst im zweiten Wahlgang mit absoluter Mehrheit gegen den SPD-Herausforderer Thorsten Berg durch: 45,5 Prozent wählten ihn im ersten Wahlgang, 62,1 Prozent im zweiten Wahlgang. Berg holte 29,7 Prozent bei insgesamt sieben OB-Kandidaten und bei der Stichwahl direkt gegen Schranz 37,9 Prozent.
Kandidat der SPD fürs Oberbürgermeister-Amt in Oberhausen bisher noch unklar
Die Oberhausener SPD überlegt derweil in sehr kleinen Kreisen, ob es nicht ihr größter Fehler der insgesamt enttäuschend verlaufenden Kommunalwahl 2020 war, ihren bis dato öffentlich völlig unbekannten Parteifreund Thorsten Berg erst wenige Monate vor dem Urnengang der Bevölkerung als OB-Kandidaten präsentiert zu haben. Sollte man es diesmal nicht anders machen? Doch wer wird sozialdemokratischer Kandidat, dem man zutraut, Schranz trotz seines Amtsbonus’ und trotz seiner Bekanntheit in der Stadt zu schlagen? Bisher drängt sich niemand auf, doch noch hat man ja Zeit. Zumindest ein wenig.