Oberhausen. Eine wichtige Brücke im östlichen Stadtgebiet von Oberhausen ist mindestens bis Mitte Mai dicht. Wie es dazu kam und wie es nun genau weitergeht.
Eine architektonisch markante Straßenbrücke im Oberhausener Stadtgebiet ist bis auf Weiteres dicht: Die Brücke im Verlauf der Ripshorster Straße, die über die Bahnstrecke Oberhausen-Altenessen führt, ist für den Autoverkehr seit Tagen gesperrt. Vor allem für Autofahrer aus den Stadtteilen Oberhausen-Borbeck und Essen-Dellwig bedeutet das zeitraubende Umwege. Besserung ist erst Mitte Mai in Sicht.
Die Brückensperrung ist bei Bauarbeiten der Emschergenossenschaft verursacht worden. Das berichtet die Stadt Oberhausen in einer aktuellen Mitteilung. Im Zuge des Emscherumbaus wird der Läppkes Mühlenbach – wie alle Emscherzuflüsse in der Region – zu einem abwasserfreien Wasserlauf umgestaltet.
Die Emschergenossenschaft baut derzeit im vierten Bauabschnitt auf Essener Stadtgebiet einen Stauraumkanal zwischen der Brücke an der Ripshorster Straße bis zur Unterstraße. Das geschieht im so genannten Rohrvortriebsverfahren, wie die Stadt Oberhausen erläutert.
Vortriebsmaschine hat unterirdisch den Seilanker der Brücke getroffen
Im Zuge dieses unterirdischen Druckluftvortriebs sei das Malheur passiert, heißt es: Die Vortriebsmaschine sei unterirdisch auf den Seilanker der Brücke getroffen und habe das Tragseil und das Fundament beschädigt. Fachleute haben die Folgen des Missgeschicks sofort im Detail überprüft: Wegen des Schadensbildes am Seilanker ist die Brücke bereits am 21. April aus Sicherheitsgründen voll gesperrt worden.
In den Tagen danach erfolgte ein umfassender Statik-Check, dessen Ergebnis alarmierend ist: Die statische Untersuchung der Brückenkonstruktion hat ergeben, dass die Standsicherheit der Überführung weiterhin nicht gewährleistet ist. Die Seilanker müssen instandgesetzt werden. Sachverständige erarbeiten derzeit ein detailliertes Sanierungskonzept.
Die Brücke verbindet Oberhausen-Borbeck mit Essen-Dellwig. Wegen der Wichtigkeit der Überführung soll die Sanierung möglichst ohne Zeitverzögerung beginnen. Auftakt zu diesen Arbeiten ist bereits am Dienstag, 2. Mai. Die Freigabe der Brücke kann nach aktuellem Stand voraussichtlich am 12. Mai erfolgen. Die Stadt Oberhausen ist mit der Emschergenossenschaft in engem Kontakt, um eine möglichst schnelle Öffnung zu erwirken.
Blick in die Geschichte: 2006 erhielt Oberhausen von Essen 6000 Quadratmeter Fläche
Ein ungewöhnliches Detail fällt beim Blick auf die Brückenhistorie übrigens sofort auf: Im Jahr 2006 gab die Stadt Essen eine Fläche von 6000 Quadratmetern an Oberhausen ab, damit damals der Neubau der Ripshorster Brücke in Regie der Stadt Oberhausen vollzogen werden konnte. Wer die Eifersüchteleien der Ruhrgebietsstädte kennt, ahnt sofort, wie ungewöhnlich eine solche Flächen-Arrondierung ist. Im April des Jahres 2009 fand dann die Einweihung der neuen Ripshorster Straßenbrücke statt. Viele Menschen aus Oberhausen-Borbeck und Essen-Dellwig feierten die schwungvoll gestaltete Trägerkonstruktion als neuen Hingucker an der Stadtgrenze.
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