. Die Emschergenossenschaft startete ihr Jahrestreffen 2016 in Oberhausen – die Emscher-Renaturierung biegt bereits auf die Zielgerade ein.
- Die Emschergenossenschaft zeigte bei ihrem Jahrestreffen in Oberhausen Flagge
- Vorstands-Chef Uli Paetzel sprach mit Blick auf die Renaturierung von einer „neuen Ära“
- Ein Herzstück des Projekts in Oberhausen ist die Auenlandschaft im Holtener Bruch
Die Emschergenossenschaft sieht sich beim Jahrhundertprojekt der Emscher-Renaturierung auf der Zielgeraden. Am Donnerstag hielt der 1899 gegründete und damit älteste deutscher Wasserwirtschaftsverband in der Luise-Albertz-Stadthalle in Oberhausen seine jährliche Versammlung ab und zog dabei auch eine lokale Leistungsbilanz zur Emscherzukunft.
Die atemberaubende Summe von 5,2 Milliarden Euro fließt nach aktuellem Stand in der gesamtem Region über drei Jahrzehnte in den Emscherumbau. Oberhausen bekommt davon einen dicken Batzen ab: Hier plant die Emschergenossenschaft alles in allem Investitionen in Höhe von 567 Millionen Euro. Davon seien bislang rund 302 Millionen Euro auf den Weg gebracht.
Von insgesamt 31 Kilometern an neuen Abwasserkanälen auf dem Stadtgebiet wurden bereits 15 Kilometer fertiggestellt. Drei von insgesamt 22 Kilometern an Gewässerläufen sind derzeit renaturiert. Hinzu kommt der Bau neuer Radwegverbindungen. In Oberhausen seien bis jetzt rund sieben Kilometer neuer Radwege entstanden.
Auenlandschaft im Holtener Bruch
Der Emscherumbau strahlt nicht nur auf die Emscher selbst, sondern auch auf die zahlreichen Nebenflüsse aus, das wird auch in Oberhausen immer mehr sichtbar: Südlich des ehemaligen Güterbahnhofs in Osterfeld ist bereits der renaturierte Läppkes Mühlenbach zu erkennen. Die neue Trasse für den künftig offen fließenden Bach ist modelliert. Die ausgehobene Erde hat sich in neu gestaltete Erdhügel verwandelt, von denen aus der Wandel des Emschertals beobachtet werden kann.
Im Holtener Bruch entsteht das neue Emscherpumpwerk, in dessen Nähe ein Prunkstück des Umbaus, eine neue Auenlandschaft, gestaltet wird. Hier bahnt sich der Fluss künftig in kurvigem Verlauf seinen Weg. Die ab 2020 abwasserfreie Emscher soll zum Mitmach-Fluss werden und künftig der gesamten Region als naturnahe Lebensader dienen. Diese Vision wurde am Donnerstag in der Stadthalle von NRW-Städtebauminister Michael Groschek (SPD) skizziert. Der Oberhausener zeigte sich überzeugt: „Die neue Emscher ist die Grundlage für das Aufleben der Region.“
So wurde eine Kooperationsvereinbarung von Emschergenossenschaft, Anrainer-Städten und Städtebauministerium unterzeichnet. Mehr als 180 städtebauliche Projekte im Ruhrgebiet sollen in den kommenden Jahren in flussnahen Stadtteilen verwirklicht werden, unterstützt aus Bundes- und Landesmitteln.