Oberhausen. Sprecher von SPD und Grünen vermissen den schnellen Überblick und verweisen auf das große Termine-Portal der Nachbarstadt Duisburg.
Man kann den Überblick verlieren angesichts eines in Oberhausen – nicht erst mit dem Frühling – schier überbordenden Angebots an Kulturterminen, Bildungsangeboten und sonstigen Veranstaltungen für Unternehmungslustige. Der Ansicht sind auch die Kulturpolitiker von SPD und Grünen. Und so formulierten Axel Scherer und Andreas Gadde einen potenziell kostspieligen Antrag für den Kulturausschuss, der am Donnerstag, 20. April, um 15 Uhr in Raum 170 des Rathauses tagt.
Im Verbund mit Oberhausens Wirtschafts- und Tourismusförderern von der OWT möge die Stadtverwaltung prüfen, wie sich ein möglichst vollständiger und attraktiv gestalteter Veranstaltungskalender einrichten ließe – und zwar „unter eigener Domain“, also nicht als ein weiteres Kapitel der eher behäbig gestalteten Online-Seiten von oberhausen.de.
Als Beispiel verweisen Scherer (SPD) und Gadde (Grüne) auf die größere Nachbarstadt Duisburg und deren bildmächtig gestaltetes Portal duisburglive.de. Die nennt im Impressum die Duisburg Kontor GmbH, jene städtische Gesellschaft, die neben den touristischen Aktivitäten die meisten Veranstaltungen bündelt. Das „Kontor“ ist Duisburgs größter Open-Air-Veranstalter mit annähernd 3000 Marktveranstaltungen in jedem Jahr und zahlreichen Sonderterminen, von der Beecker Kirmes bis zum Weihnachtsmarkt. Abgebildet sind gleichzeitig auch die größten Locations, wie Mercatorhalle, Rheinhausen-Halle, Glückauf-Halle und der Landschaftspark Duisburg-Nord. Die schwungvolle Optik des „Live“-Portals gestaltet die Duisburger Agentur „Rheinschafe“.
Das lässt sich nicht nebenbei stemmen
Man ahnt: Ein Terminüberblick mit diesem Anspruch lässt sich nicht nebenbei stemmen. Scherer und Gadde liegen allerdings richtig mit ihrer Diagnose, dass in Oberhausen der umfassende Terminüberblick schlicht fehlt: „Bürger müssen zurzeit die Social Media- und Internetpräsenzen aller weiteren Bildungs- und Kulturveranstalter einzeln durchsuchen.“ Oder aufmerksam Zeitung lesen.
Einen Finanzierungsvorschlag für den umfassenden Veranstaltungskalender machen die kulturpolitischen Sprecher von SPD und Grünen nicht. Dabei geht’s in allen weiteren Punkten der Tagesordnung im Kulturausschuss um Zuschussanträge – und um städtische Eigenmittel. Eine Übersicht – von Jörg Mazurs schwebender Elefanten-Skulptur bis zum Audiowalk „Overhausen“ – macht bei neun Kulturprojekten deutlich, wie sich städtische Eigenanteile und öffentliche Fördermittel gegenüberstehen. Im Saldo für 2022 sind’s 65.000 Euro Eigenanteile zu 407.000 Euro aus Fördertöpfen.