Oberhausen. Auf einer Weide an der Grenze von Oberhausen zu Dinslaken sind Ende Februar mehrere Schafe gerissen worden. Nun ist klar: Es waren Wölfe.
Schäfer Tobias Thimm hatte es bereits vermutet, jetzt hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) es bestätigt: Es waren Wölfe, die Thimms Schafe gerissen haben. Zu dem Angriff auf die Tiere kam es Ende Februar 2023 auf einer Weide an der Grenze zu Dinslaken. 37 Muttertiere, Schafe und Ziegen, sind durch den Angriff gestorben, 13 Lämmer kamen tot zur Welt, weil das Erlebte die Muttertiere zu stark unter Stress gesetzt hatte.
Thimm hatte am Morgen des 28. Februars 2023 acht tote Schafe auf der Weide gefunden. Im Laufe des Tages kamen weitere Tiere dazu, die vergeblich versucht hatten, zu fliehen. Wer das Blutbad angerichtet hatte, war zu dem Zeitpunkt noch unklar. Ein DNA-Nachweis sollte klären, wer der Angreifer war. Für Tobias Thimm deutete aber schon direkt nach dem Angriff alles darauf hin, dass es sich um Wölfe handeln musste. „Ich glaube nicht, dass das Hunde waren.“
Ob das Schermbecker Rudel um Wölfin Gloria die Schafe gerissen hat, ist noch unklar
Nun kam die Bestätigung durch das Lanuv: Der DNA-Nachweis hat ergeben, dass es sich bei den Angreifern um Wölfe handelt. Ob das Schermbecker Rudel um Wölfin Gloria die Schafe, vor allem trächtige Muttertiere, gerissen hat, ist noch nicht geklärt. Bestätigt ist nur, dass es mehrere Angreifer gab.
Für Tobias Thimm war der Angriff ein Tiefschlag – sowohl mental als auch finanziell. Er musste seine Tiere eher von der Weide holen, daher früher und mehr Futter kaufen und möchte seine Herde zukünftig nicht mehr an der nördlichen Stadtgrenze weiden lassen.
Im schlimmsten Fall, wenn zum Beispiel noch mehr Lämmer tot zur Welt kommen, rechnet er mit Kosten von etwa 26.000 Euro. Ein kleiner, wenn auch schwacher Trost: Da jetzt nachgewiesen ist, dass Wölfe für den großen Verlust verantwortlich sind, bekommt der Schäfer immerhin einen Teil der entstandenen Kosten, etwa für die tierärztliche Behandlung, erstattet.