Oberhausen/Mülheim/Essen. Zur Erinnerung: Am Internationalen Frauentag ruft Verdi zu Warnstreiks in Kitas auf – auch weil Frauen 83 Prozent der Sozialen Arbeit leisten.

Zum vierten Mal ruft die Gewerkschaft Verdi im Kampf um mehr Geld im öffentlichen Dienst zum Warnstreik in Oberhausen auf: Die Erzieherinnen und Erzieher in städtischen Kitas, in sozialen Einrichtungen sowie die Betreuerinnen und Betreuer der Kinder im Offenen Ganztag an den Grundschulen werden am Mittwoch, 8. März 2023 (Internationaler Frauentag), die Arbeit niederlegen. Diese Berufsgruppe streikt damit zum dritten Mal.

Der Warnstreik der Sozial- und Erziehungsberufe wird am Internationalen Frauentag in den Städten Essen, Mülheim und Oberhausen vollzogen. Das bestätigte Bernt Kamin-Seggewies, stellv. Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Ruhr-West im Gespräch mit der Redaktion. Ein Grund für die Terminwahl des Streiks am Internationalen Frauentag: 83 Prozent der Sozialen Arbeit bewältigen Frauen.

Die Streikenden beteiligen sich ab 14 Uhr an der Aktion des Frauenplenums Oberhausen zum Frauentag auf dem Friedensplatz in der Innenstadt, wo sich Projekte, Initiativen und Vereine vorstellen. Neben den Erzieherinnen, Sozialarbeiterinnen und weiteren Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienstes in Oberhausen und Mülheim kommen hier auch die Kolleginnen und Kollegen aus Essen dazu.

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In Oberhausen wird zudem die kleine Fachgewerkschaft für den öffentlichen Dienst, Komba, all ihre Mitglieder im Oberhausener Rathaus, im Technischen Rathaus Sterkrade und bei den Servicebetrieben Oberhausen (SBO) zum Warnstreik aufrufen. Nach dem Streikaufruf zusammen mit Verdi vom 15. Februar warnstreiken die Komba-Mitglieder zum zweiten Mal in dieser Tarifauseinandersetzung. Komba hat in Oberhausen nach eigenen Angaben 160 Mitglieder.

„Die Enttäuschung der Beschäftigten über das Angebot der Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde ist riesengroß. Vor allem unsere Forderung einer Mindestlohnerhöhung von 500 Euro brutto im Monat zugunsten der unteren Lohngruppen spielte bisher keine Rolle“, ärgert sich Reiner Lorenz, Vorsitzender des Ortsverbandes. „Dabei treffen die starken Preiserhöhungen vor allem Arbeitnehmer mit geringeren Löhnen.“

Verdi und Komba fordern angesichts der hohen Inflationsraten in dieser Tarifrunde eine Lohnerhöhung von 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro im Monat.