Oberhausen. In Alstaden sollen neue Supermärkte entstehen. Viele Bäume und Grünflächen müssen weichen. Daran gibt es Kritik von den Grünen.
Die Pläne für das Nahversorgungszentrum in Alstaden werden konkreter. Der Rat der Stadt Oberhausen ist einverstanden mit dem Entwurf für den neuen Komplex mit Supermärkten, Drogeriemarkt und Bäckerei an der Bebelstraße. Nun wird der Bebauungsplan öffentlich ausgelegt. Damit passiert das Konzept eine weitere Hürde.
Die Planer attestieren dem Gebiet an der Bebelstraße ein hohes Entwicklungspotenzial. Wie bereits bekannt, soll das Gelände durch einen Lebensmittelmarkt (Rewe) mit maximal 2200 Quadratmetern aufgewertet werden. Der bisherige Netto-Markt soll in ein anderes Gebäude umziehen. Im Entwurf sind auch eine Bäckerei mit möglichem Außenbereich, ein Drogerie-Markt (maximal 950 Quadratmeter) und die Rettungswache Süd vorgesehen. Im nördlichen Bereich sollen sich zwei Einzelhandelsbetriebe unter einem Dach ansiedeln. Insgesamt stehen zwar nur 185 Stellplätze zur Verfügung (wir berichteten). Die Planer gehen allerdings davon aus, dass viele Menschen zu Fuß aus dem umliegenden Wohngebiet kommen.
Bäume sollen abgeholzt und ersetzt werden
Die Pläne sind mehr als zehn Jahre alt. Dass nun Schwung reinkommt, wird von der Ratsmehrheit begrüßt. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. Anwohner hatten bei einer Online-Bürgerversammlung ihre Sorgen wegen der Lärmbelastung ausgedrückt. In der jüngsten Ratssitzung kritisierten die Grünen die Versiegelung der Flächen. Oberhausen habe ohnehin wenig Grünflächen. Die Fraktion befürchtet in Alstaden eine Beton-Optik.
Die bisherigen Bäume und Grünflächen sind auch ein Thema des Bebauungsplans. Die Planer geben unumwunden zu, dass der Baumbestand für den Neubau weichen muss. Dieser Abbau soll kompensiert werden durch neue Grünflächen. Im gesamten Plangebiet sollen 61 neue Bäume gepflanzt werden, 39 davon auf den Parkplätzen. Zusätzlich sind die Bepflanzung des Daches des Lebensmittelmarktes und der Rettungswache vorgesehen. Grünflächen soll es zwar auch geben, allerdings werden diese „privat“ sein, also nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Dafür werden Zäune errichtet, die den „dauerhaften Erhalt“ durch den jeweiligen Eigentümer sichern sollen.
Planer hoffen auf Zuganbindung nach Duisburg
Die Zufahrt auf das Gelände soll über die Bebelstraße im Westen und über die Straße Rehmer im Süden ermöglicht werden. An der Straße Rehmer sind zudem 26 Park&Ride-Parkplätze vorgesehen. Perspektivisch hoffen die Planer nämlich auf eine Anbindung ans Schienennetz mit einem S-Bahn-Haltepunkt. Dieser könnte an einer Linie zwischen Duisburg Hauptbahnhof und Oberhausen Hauptbahnhof angeschlossen sein. „Ein solcher Haltepunkt könnte zur deutlichen Aufwertung des Stadtteils Alstaden und Verbesserung seiner verkehrlichen Infrastrukturausstattung beitragen“, schreiben die Planer in der Ratsvorlage. „Zudem ist die Förderung des öffentlichen Personenverkehrs als Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel Ziel der Stadt.“
Die Grünen holten sich mit ihrer Kritik an der Versiegelung im Rat eine Backpfeife der SPD ab. Die Fraktion hielt den Grünen vor, dass derlei Diskussion in den Fachausschüssen hätten geführt werden müssen. Die CDU hält die Versorgung für „notwendig“ und stimmte wie die anderen Parteien für den Entwurf. Lediglich die Grünen simmten nicht zu. Die Linke Liste enthielt sich.
- Sie wollen keine Nachrichten aus Oberhausen verpassen? Dann bestellen Sie unseren kostenlosen abendlichen Newsletter: Hier geht’s zur Newsletter-Anmeldung
- Sie möchten mehr Nachrichten und Geschichten aus Oberhausen lesen? Hier geht’s zur WAZ-Stadtseite Oberhausen
- Sie interessieren sich für Familien-Nachrichten aus dem Ruhrgebiet? Dann melden Sie sich für unseren kostenlosen Newsletter an: Hier geht’s zur Anmeldung
- Die WAZ Oberhausen finden Sie auch auf Facebook: Hier geht’s zur Facebookseite