Oberhausen. Wie kann Oberhausen-Holten schöner und lebenswerter werden? Der Stadtteil mit Wurzeln im Mittelalter birgt viele Chancen. Hier sechs Ideen dazu.
Holten ist etwas ganz Besonderes. Es liegt im hohen Nordwesten von Oberhausen, hat schon im Mittelalter – man schrieb das Jahr 1310 – die Stadt- und Marktrechte erhalten, verfügt über idyllische Fachwerkgassen sowie ein historisches Kastell. Und: Es liegt nicht weit entfernt vom künftig renaturierten Emscherufer. Jetzt soll dieses große Potenzial besser genutzt werden. Holten soll schöner werden. Die „Perspektive Holten“ will bis Anfang 2024 konkrete Ergebnisse liefern.
Grundlage dafür ist ein Rahmenplan, der bereits seit Mitte 2022 vorliegt. Wer sich in die fast 80 Seiten vertieft, entdeckt vielversprechende Details. Hier ein Überblick mit sechs Ideen zur Zukunft von Holten.
1. Holten soll seine Stadttore wiederbekommen
Der Rahmenplan schlägt ein Wiederaufleben der Stadttore vor. Die zwei historischen Stadttore Holtens sind ja längst nicht mehr im Stadtbild zu sehen. Wie sie wieder dauerhaft sichtbar werden könnten, lässt der Rahmenplan offen. Für dieses Jahr ist eine umfassende Bürgerbeteiligung geplant. Vielleicht hat ja jemand eine passgenaue konkrete Idee dazu.
2. Holten soll eine historische Beleuchtung erhalten
Die Straßenbeleuchtung im Holtener Ortskern soll nach historischem Vorbild wiederhergestellt werden. So könnten sowohl das Stadtbild als auch die Identität Holtens gestärkt werden, heißt es im Rahmenplan. Vor wenigen Tagen hat die SPD einen konkreten Vorschlag dazu gemacht: Sie will historische Laternen im Park am Kastell aufstellen, um dort das Sicherheitsgefühl der Menschen zu verbessern.
3. Holten soll einen historischen Rundweg bekommen
Der Stadtteil soll einen Rundweg um die Altstadt bekommen. Auch diese Idee ist im Rahmenplan skizziert. Die touristische Route soll ausgeschildert werden und so Besucher und Spaziergänger locken. An geeigneten Stellen entlang des Weges könnte zum Beispiel mit Brunnen oder Wasserläufen an die lange Holtener Historie erinnert werden. Infotafeln und ein Stadtmodell seien denkbar. Die Wasserburg der Herren von Holte, zu Beginn des 14. Jahrhunderts zum Kastell ausgebaut, gilt als Keimzelle des Stadtteils.
4. Holten soll seine Altstadt besser pflegen und hegen
Im Holtener Ortskern sind Häuser über Jahrhunderte hinweg erhalten geblieben. Das gibt es in Oberhausen in dieser geballten Form nur an dieser Stelle. Dieses Alleinstellungsmerkmal hebt der Rahmenplan hervor. Ein Fassadenprogramm könnte „die einzigartige Stadtgestaltung Holtens sichern“, eine spezielle Denkmalbereichssatzung könnte dafür sorgen, dass wichtige Bereiche der Holtener Altstadt erhalten und geschützt werden.
5. Holten soll die Nähe zum Holtener Bruch nutzen
Im Holtener Bruch erhält die renaturierte Emscher ein neues, kurviges Flussbett. Auf dem nach außen verlegten Deich lässt sich künftig wunderbar radeln, mit einem Panoramablick auf die saubere Emscher und das große Grüngebiet zwischen Holten und Biefang. Vögel wie die Gebirgsstelze und die Blauflügel-Prachtlibelle sollen sich hier künftig ansiedeln. Holten könnte so zur wichtigen Station für Radtouristen und naturbegeisterte Menschen aus der gesamten Region werden.
6. Marktplatz Holten soll zum attraktiven Treffpunkt werden
Der Marktplatz Holten soll zu einem attraktiven Treffpunkt werden. Vor allem SPD-Politiker Helmut Brodrick hat sich um dieses Thema in der Vergangenheit immer wieder engagiert gekümmert. Wie lässt sich am Markt zum Beispiel eine lebendige und besondere Gastronomie ansiedeln? Sollte die kleine Straße um den Platz, die heute noch von den Linienbussen genutzt wird, tatsächlich gesperrt bzw. beseitigt werden? Der Stadtteil wird im Jahr 2023 auch darüber diskutieren und nach geeigneten Ideen für die seit langem geforderte „Perspektive Holten“ Ausschau halten.