Oberhausen. Die Stadt Oberhausen bekommt einen Millionen-Förderbetrag im Rahmen des Brückenschlag-Programms. Diese Flächen sollen grüner werden.
Dass sich Oberhausen mit dem Förderprogramm Brückenschlag bislang nicht mit Ruhm bekleckert hat, ist hinlänglich bekannt: Projekte zur Stärkung von Innenstadt und Lirich laufen schleppend bis gar nicht, auch über mangelnde Transparenz hatten sich Teile der Politik, allen voran die SPD, zuletzt bitter beklagt. Doch es gibt sie dennoch: die guten Nachrichten rund um das millionenschwere Paket. Ein Förderbescheid aus Düsseldorf ist frisch im Rathaus eingetrudelt: Die Stadt kann nun rund 1,1 Millionen Euro in die Hand nehmen, um Schulhöfe für die Kinder und Jugendlichen schöner zu gestalten. Und das dürfte auch Umweltfreunde freuen. Denn: Auf allen drei Schulhöfen sollen Flächen entsiegelt werden.
Drei Schulen profitieren von dem Förderpaket: die Anne-Frank-Realschule an der Goebenstraße, das Hans-Sachs-Berufskolleg an der Straße Am Förderturm gegenüber dem Bero-Zentrum und das Elsa-Brändström-Gymnasium an der Christian-Steger-Straße. Ein extern beauftragtes Planungsbüro hatte sich um die Vorplanung gekümmert, damit die Förderung überhaupt beantragt werden kann. Nun wird es konkret.
Kletter- und Spielgeräte für die Anne-Frank-Realschule
Die Realschülerinnen und -schüler sollen nach dem Umbau mehr Möglichkeiten zum Spielen haben. Die Stadt plant, entsprechende Geräte anzuschaffen. Und grüner soll es werden: Entsiegelungen sind bei allen drei Projekt-Schulhöfen geplant, heißt: Betonboden weg, Wiese und andere Pflanzen her! Hochbeete und Baumscheiben gibt es bereits auf dem Schulhof der Anne-Frank-Realschule, diese sollen aber aufgehübscht und zum Teil vergrößert werden.
Künftig soll es an der Goebenstraße möglich sein, auch im Freien zu unterrichten. Gemütlich beisammensitzen sollen die Kinder und Jugendlichen auf neuen Sitzblöcken mit Tischflächen aus Naturstein. Und austoben sollen sie sich auf einer neuen Spielfläche nahe des jetzigen Fußballfeldes, ausgelegt mit Holzhackschnitzeln und ausgestattet mit Spielgeräten zum Klettern und Balancieren.
Neue Bäume für das Hans-Sachs-Berufskolleg
Der Natur-Aspekt soll bei der neuen Gestaltung des Schulhofes des Hans-Sachs-Berufskollegs im Mittelpunkt stehen, erklären die Fachleute aus dem Rathaus. Einen Ökoteich gibt es dort bereits, aber eingebettet in reichlich Beton. Daher soll der Bereich um den Teich entsiegelt werden und Platz für neue und bienenfreundliche Stauden bieten. Zudem sind neue Holzstege und ein Holzpodest geplant.
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Im westlichen Teil des Schulhof-Areals soll eine nicht mehr als Betriebshof genutzte Fläche ebenfalls entsiegelt und zu einer Wiese mit neu zu pflanzenden Bäumen umgestaltet werden. Zu einem Blickfang könnten von den Rathaus-Experten sogenannte „technische Rohre“ werden: Sie haben die gleiche Farbe wie die Fassade des Kolleg-Gebäudes, dienen als Sitzbänke oder der Zierde – unter anderem entlang des Schulhof-Zaunes, um „das Bild der technischen Berufsschule in den öffentlichen Raum“ deutlich zu machen, wie es heißt.
„Elsa“-Schüler sollen klettern, hüpfen und Streetball spielen
Die Schulhöfe des auf mehrere Gebäude unterteilten Elsa-Brändström-Gymnasiums sollen grüner werden und den Kindern und Jugendlichen mehr Möglichkeiten zur Bewegung bieten. Bislang befestigte Flächen sollen auch hier entsiegelt werden. Den nördlichen Schulhof in Höhe der Otto-Dibelius-Straße nutzen die Schüler und Schülerinnen der Unterstufe. Hier sollen neue Pflanzen auf dem derzeit etwas kargen Hof für frische Farbe sorgen. Die Fläche soll zudem eine neue Kletter- und Seillandschaft sowie neue Sitz- und Hüpfelemente erhalten. Auf einem kleinen Spielfeld sollen die Kinder demnächst Streetball spielen können, eine Variante des Basketballs.
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Auf dem südlichen Schulhofareal neben der Havensteinstraße für die Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe wachsen seit Jahren Bäume, die nun mit neuen Holzdecks ausgestattet werden sollen, auf denen es sich die Jugendlichen künftig gemütlich machen sollen. Die Decks bieten Platz zum Sitzen und Liegen und sollen sich zu beliebten Treffpunkten auf dem Schulhof entwickeln. Der westliche Außengang des „Elsa“ soll sowohl mit Pflanzkübeln und Großsträuchern als auch bunten Sitz- und Hüpfelementen ausgestattet werden.
Arbeiten beginnen im nächsten Jahr
Nichts für Ungeduldige: Den Förderantrag für die Umgestaltung der Schulhöfe hatte die Stadt nach eigener Aussage bereits 2021 bei der Bezirksregierung Düsseldorf eingereicht. Die Frist endete am 20. September. Der positive Bescheid flatterte aber erst Ende 2022 im Rathaus an der Schwartzstraße ein.
Das sei gar nicht so unüblich, heißt es aus dem Rathaus. Üblicherweise sei mit einem Zuwendungsbescheid im Sommer des auf den Förderantrag folgenden Jahres zu rechnen. Manchmal werde es aber eben auch später – wie in diesem Fall.
Die Planungen sollen jetzt in die konkrete Phase übergehen, die Bauarbeiten sind allerdings erst für das Jahr 2024 vorgesehen.