Oberhausen. Die Stoag rüstet sich für die Zukunft. 2023 rollen 15 neue E-Busse über die Oberhausener Straßen. Doch das hat Folgen für Busfahrende.

Die Veränderungen betreffen etliche Linien in Oberhausen: 2023 werden nach den Plänen des Oberhausener Nahverkehrsunternehmens Stoag 15 nagelneue Elektrobusse eingesetzt. Die Folge: wegen der Akkulaufzeit kommt es zu Fahrplanänderungen.

Der Fahrplanwechsel zum Sonntag, 8. Januar 2023, wurde im November und Dezember in den drei Bezirksvertretungen Oberhausens vorgestellt. Auf den ersten Blick ändern sich die Fahrpläne von vielen Linien, doch nach Angaben der Stoag fallen die Verschiebungen nur geringfügig aus. Sie sind auf dieser Stoag-Seite im Internet schon jetzt von allen Kundinnen und Kunden nachlesbar: https://www.stoag.de/fahrplan/stoag-fahrplaene.html.

Niederländischer Hersteller verspricht höhere Reichweite

Zum Einsatz kommt in Oberhausen das neueste Modell des niederländischen Herstellers VDL. Wie in anderen Technik-Bereichen auch werden Elektrobusse kontinuierlich weiterentwickelt. Das größte Manko bei E-Fahrzeugen ist bislang die Akkulaufzeit. Bei herkömmlichen Autos variieren sie zwischen 400 und 600 Kilometern. Busse müssen ungleich mehr Passagiere befördern, bringen einige Tonnen auf die Straße. Die Niederländer versprechen für den Typ LF-122 bei widrigsten Temperaturen und dem Einsatz der Heizung am Ende der Akkulebenszeit noch immer eine Laufzeit von 214 Kilometern ohne Zwischenladung.

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Zwei Vorgängermodelle kommen in Oberhausen bereits seit 2015 auf den Linien 962 und 966 zum Einsatz. Zwischen Bottrop und Sterkrade Bahnhof pendeln zudem seit drei Jahren vier E-Busse der Stoag und der Vestischen auf der Gemeinschaftslinie 979.

Die 15 neuen Modelle sollen sukzessive in den Bus-Betrieb eingeführt werden. Ist die Umstellung abgeschlossen, läuft der Betrieb bei der Stoag der Betrieb zu 20 Prozent elektrisch. Das schont die Umwelt, denn die neuen Busse passieren auch Straßen mit Lärmschutz und Schadstoffmessstellen, so die Staog.

Neuer Elektrobus kostet mehr als eine halbe Million Euro

Der Ausbau der Elektro-Mobilität hat allerdings seinen Preis. Die Busse kosten pro Stück 550.000 Euro. Sie werden zu 60 Prozent von dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr bezuschusst. Einen weiteren Teil trägt der Bund. Die Infrastruktur wird ebenfalls zu 60 Prozent vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr bezuschusst. Dazu zählen die vier neuen Ladeeinrichtungen an den Haltestellen Wehrstraße, Goerdelerstraße, Hirschkamp und Everslohstraße.

Schon bei den Vorgängermodellen musste die Stoag den Fahrplan neu ausrichten. Diesmal betreffen die Änderungen ab Sonntag, 8. Januar 2023, trotz gestiegener Akkulaufzeit mehrere Linien. Zudem erhalten mehrere Haltestellen einen neuen Namen: aus Babcock Werk I wird Quartier 231, aus der Jakob-Plum-Straße wird die Rothebuschstraße, aus der Johannesschule wird die Haltestelle Astrid-Lindgren-Schule, aus der Rabenstraße wird die Haltestelle Scheiferskamp und statt Schladschule heißt die Haltestelle künftig Hausbergstraße.

Änderungen gibt es auf folgenden Linien:

953 (Wehrstraße - Dümpten - Knappenmarkt - Spechtstraße) – Die Linie erhält neue Abfahrtszeiten auf dem gesamten Linienverlauf.

954 (Bahnhof Sterkrade - Friedensdorf - Schmachtendorf) – Durch die Fahrplananpassungen verbessern sich nach Angaben der Stoag die Anschlüsse zur Bahn an den Bahnhöfen Holten und Sterkrade. Die Abfahrtszeiten dieser Linie ändern sich auf dem gesamten Linienweg. Die letzte Fahrt ab „Hirschkamp“ wird an allen Tagen ab der Haltestelle „Holten Bahnhof“ als NE4 gefahren.

956 (Wehrstraße - OB Hbf - Sterkrade Bf - Goerdelerstraße) – Montags bis samstags ändern sich die Fahrzeiten. Samstags wird eine zusätzliche Fahrt um 23:01 Uhr ab „Goerdelerstraße“ bis Sterkrade Bahnhof eingeführt. Sonntags wird der Fahrplan unverändert beibehalten. An der Endhaltestelle „Wehrstraße“ wird ein neuer Bussteig auf der Mellinghofer Straße errichtet. Dieser Steig ist auch gleichzeitig die Ladestation für die neuen Elektrobusse.

961 (Wehrstraße - OB Hbf - Neue Mitte - Spechtstraße) – Die Linie erhält neue Abfahrtszeiten auf dem gesamten Linienverlauf.

967 (Sterkrade Bf – Waldteichstraße – Im Leckerland). Diese Linie wurde bereits am 14. August 2022 eingeführt und verstärkt den Streckenabschnitt der Linie 957 zwischen Sterkrade Bahnhof und „Im Lekkerland“. Die Fahrzeiten sind nach Erläuterungen der Stoag an die Schichtzeiten der ansässigen Firmen im stetig wachsenden Gewerbegebiet Waldteich angepasst. Montags bis samstags werden zusätzliche Fahrten eingerichtet.

Die Elektrobusse sollen auch auf den Linien SB97 (Sterkrade Bf - OB Hbf - Anne-Frank-Realschule) und 952 (Sterkrade Bf - Hagelkreuz - Eversloh) zum Einsatz kommen. Der Fahrplan bleibt gleich.

Einige Fahrten wird die Stoag zudem streichen:

Linie SB92 (Fröbelplatz – OB Hbf – Olga-Park – Osterfeld – Tackenbergstraße – Haus Gottesdank – Falkestraße): Geringfügige Fahrplananpassungen gibt es ab „Osterfeld Mitte“ in Fahrtrichtung „Falkestraße“. In Fahrtrichtung „Fröbelplatz“ wird ab Oberhausen Hauptbahnhof am Samstag eine zusätzliche Fahrt um 8.20 Uhr und am Sonntag eine Fahrt um 09.15 Uhr stattfinden.

Linie SB93 (Taunusstraße - Osterfeld - Neue Mitte - OB Hbf - Spechtstraße): Die tägliche Kurzfahrt zwischen Taunusstraße und Teutoburger Straße wird gestrichen. Stattdessen beginnt der NE6 (Sterkrade Bf - Osterfeld - Neue Mitte - OB Hbf - Ruhrpark) an der Elpenbachstraße. Samstags wird die Fahrt um 8.39 Uhr ab Oberhausen Hauptbahnhof verlängert und startet nun bereits um 8.06 Uhr an der Haltestelle „Taunusstraße“.

Linie NE6 (Sterkrade Bf - Osterfeld - Neue Mitte - OG Hbf - Ruhrpark): Die letzte Fahrt am Samstag ab Sterkrade, 7.57 Uhr, und Sonntag, 8.57 Uhr, entfällt, da hier schon Fahrten parallel verkehren.

Eine weitere Änderung betrifft die Lebenshilfe Königshardt. Damit Teilzeitbeschäftigte eine bessere Anbindung haben, werden weitere Fahrten auf der Linie 976 zwischen der Endstation Falkestraße und der Werkstatt Königshardt am Morgen (9.34 Uhr) und Mittag (12.18 Uhr) eingeführt.