Oberhausen. Nicht selten begeben sich Frauen irgendwann in eine finanzielle Abhängigkeit. Wie sie da wieder herauskommen, erfahren sie nun in einer Broschüre.
Gewalt in Partnerschaften – damit sind nicht nur körperliche oder verbale Grenzüberschreitungen gemeint. Gewalt kann sich auch finanziell äußern. Auch hier sind besonders häufig Frauen betroffen. Für Oberhausenerinnen gibt es nun eine Broschüre, die über die Formen von wirtschaftlicher Gewalt anhand von Beispielen aufklärt. Sie verweist auch auf Beratungsstellen, um finanziell unabhängig zu bleiben oder aus einer Gewaltspirale herauszukommen.
Nicht selten begeben sich Frauen irgendwann in ihrem Leben in eine finanzielle Abhängigkeit, erklärt die Stadt Oberhausen in einer Mitteilung. Spätestens bei der Kindererziehung stellt sich die Frage, ob ein Elternteil die Arbeitszeit reduziert oder beruflich zurücksteckt. Dass damit bereits eine finanzielle Abhängigkeit von der in Vollzeit beschäftigten Person entstehen kann, wird in der Partnerschaft oft toleriert. Erst bei einer Trennung kann diese Tatsache zu einer Benachteiligung werden.
Frauen übernehmen noch immer häufiger Betreuungsaufgaben
Die finanzielle Ungleichheit in der Partnerschaft oder Ehe betrifft hauptsächlich Frauen, da sie häufiger Betreuungsaufgaben für Kinder oder zu pflegende Angehörige übernehmen – unbezahlt. Im Trennungsfall könnte der Partner die finanzielle Ungleichheit als Druckmittel gegen die Frau benutzen – dann handelt es sich nach Einschätzung der städtischen Fachleute um finanzielle beziehungsweise ökonomische Gewalt. Aber auch schon beim unentgeltlichen Arbeiten in einem Familienbetrieb spreche man bereits von finanzieller Ausbeutung.
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Die Broschüre „Freiheit beginnt, wo Kontrolle endet – finanzielle Gewalt erkennen“ ist kostenlos und wird von der Gleichstellungsstelle der Stadt Oberhausen, dem Kommunalen Integrationszentrum (KI), der Frauenberatungsstelle und dem Frauenhaus herausgegeben. Es gibt sie in Papierform und zum Download auf www.oberhausen.de/kommunales-integrationszentrum.