Oberhausen. Das Indoor-Festival „Punk im Pott“ kehrt in die Turbinenhalle Oberhausen zurück. Gegenüber vorherigen Ausgaben erwarten Fans auch Neuerungen.

Zwei Jahre mussten Fans von „Punk im Pott“ in Oberhausen aussetzen: Doch das Indoor-Festival hat die Corona-Zwangspause überstanden - und kehrt am Samstag, 17. Dezember, in die Turbinenhalle (Im Lipperfeld 23) zurück. Allerdings hat sich das etablierte Szene-Festival gegenüber den Anfangsjahren an einigen Stellen etwas verändert.

Ursprünglich feierten die Fans von Bands aus dem Punk-Genre zwischen Weihnachten und Silvester in der alten Industriehalle. Zudem klirrten die Gitarren an zwei Festival-Tagen. Die Turbinenhalle blieb zwischen den beiden Tagen meist für Übernachtungen geöffnet.

Punk im Pott: Zehn Stunden Programm in der Turbinenhalle Oberhausen

Diese Tradition wurde aufgeweicht: Bereits 2019 feierten die Fans von „Punk im Pott“ kurz vor dem Weihnachtsfest nur an einem Festival-Tag. Vor drei Jahren standen auch einige internationale Genre-Musiker im Line-up, während sich „Punk im Pott“ zuvor vornehmlich auf deutsche Bands konzentrierte. Unter anderem hauten die Oberhausener und Mülheimer Ska-Könner von Sondaschule und die Bochumer Punk-Oldies Die Kassierer in die Saiten.

Auch diesmal haben die Festival-Macher wieder an einem ansprechenden Programm gebastelt: Acht Bands legen innerhalb von zehn Stunden los. Um 14.30 Uhr werden die Türen der Turbinenhalle geöffnet. Um 15.15 Uhr legen Viva Punk los, die sich mit Titeln wie „Kartenhaus“ und „Betontod“ positionieren. Um 16.10 Uhr übernehmen „The Offenders“ die Bühne. Sie schauen mit starken Indie-Einflüssen und dem beinah klassischen Album „Hooligan Reggae“ vorbei. 

Mit „Normahl“ erscheint ab 17.10 Uhr eine Band mit einem für Normalos kurios klingenden Namen. Die Mannen aus dem baden-württembergischen Winnenden lösten sich zwischendurch auf, setzten sich neu zusammen, spielten munter weiter. Das Album „Verarschung Total“ erschien schon vor gut 40 Jahren.

Um 18.35 Uhr dürfen The Casualties dann die erste internationale Note in die Turbinenhalle transportieren. Die Streetpunk-Formation aus New York City steht für „Punk Rock Love“ und „Unknown Soldier“ und bringt mit mehr als einer halben Million Fans bei Facebook eine beeindruckende Fan-Base mit.

Punk im Pott: The Casualties und Cock Sparrer für internationale Note

Hellhörig dürften Punk-im-Pott-Puristen bei Slime werden. Die Hamburger haben das Genre in Deutschland maßgeblich geprägt. Und ja: Festival-Macher Alex Schwers aus Gladbeck sitzt hier seit mehr als einem Jahrzehnt am Schlagzeug.

Um 21.10 Uhr legen Dritte Wahl aus Rostock mit Deutschpunk und Crossover nach. Je später der Abend, desto illustrer die Gäste: Cock Sparrer transportieren ab 22.45 Uhr ordentlich Oi!-Futter aus London nach Oberhausen. Alben wie „Two Monkeys“ und „Here we stand“ gehören zum Repertoire.

Der Duisburger Butterwegge darf kurz nach Mitternacht damit anfangen, den Laden abzuschließen. Der häufig sozialpolitisch agierende Texter erhob zuletzt bei der 2022-Ausgabe von „Olgas Rock“ in Oberhausen-Osterfeld die Stimme und ist ein häufiger Gast im Zentrum Altenberg.

Um 1 Uhr ist dann endgültig Schicht beim Punk im Pott. Eintrittskarten kosten um 53 Euro und sind unter anderem über die Internet-Seite www.turbinehalle.de erhältlich.

>>> Punk im Pott: Erst Zeche Carl - dann Turbinenhalle

Das Indoor-Festival „Punk im Pott“ feiert am Wochenende vor dem Weihnachtsfest bereits die 22. Ausgabe - und wird zehn Stunden lang sicher nicht für eine stille Nacht sorgen.

Austragungsort ist seit 2006 die Turbinenhalle Oberhausen. 1999 startete die Sause allerdings zunächst in der Zeche Carl in Essen-Altenessen. „Punk im Pott“ gilt als größtes deutsches Indoor-Punk-Festival.