Oberhausen. Das Punk-Festival „Punk im Pott“ feiert in Oberhausen zum ersten Mal nur an einem Tag. Auch der Termin ändert sich, dafür sind Szene-Stars dabei.
Zeitenwende beim bekannten Indoor-Festival „Punk im Pott“ in Oberhausen – nach 20 Jahren feiert die Szene-Fete erstmals nicht mehr an zwei Tagen. Schon früh haben sich die Veranstalter auf eine deutlich reduzierte Ausgabe der Musiksause in der Turbinenhalle geeinigt. Statt zwei Tage lang die alte Industriehalle im Lipperfeld mit Größen aus der Punk-Musik und verwandten Genre zu beschallen, bleibt in diesem Jahr nur noch ein Tag übrig.
Festival „Punk im Pott“ steigt schon vor Weihnachten
Die rührigen Macher werben bei den Fans daher um Verständnis: „Ein Zwei-Tages-Festival war am Ende einfach nicht mehr zu finanzieren, das werdet ihr sicher verstehen.“ Auch der Zeitpunkt von „Punk im Pott“ wird sich 2019 ändern. Normalerweise feiern die Fans in der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester. Diesmal wird schon vor dem Fest die Bühne bestückt – nämlich am Samstag, 21. Dezember, ab 14 Uhr.
An der Qualität des Line-ups soll sich dagegen nichts ändern – vielmehr soll die Band-Breite sogar noch etwas üppiger werden. „Nach 20 tollen Jahren wird es Zeit, mal einige Dinge zu verändern. Das Line-up wird international. Es werden nicht nur deutsche Bands spielen“, versprechen die Macher im Vorfeld. Ein angesagtes Zugpferd haben die Pott-Punker schon verpflichtet. Die Gruppe Sondaschule aus Oberhausen und Mülheim wird zum Heimspiel die Bühne stürmen. Die Ska-Punker um Frontmann Tim Kleinrensing haben schon lange bundesweit Erfolg.
The Toy Dolls aus Sunderland spielen englisches Kinderlied
Für 40 Jahre Spaß am Punk stehen The Toy Dolls aus Sunderland in England. Besonders putzig mutet ihre Fun-Punk-Variante des englisches Kinderliedes „Nellie the Elephant“ an.
Ebenfalls eine Hausnummer sind Pascow, die sich aus ausgesuchten Genre-Kämpfern aus dem Saarland und Rheinland-Pfalz zusammensetzen. Die Skatepunk-Liebhaber ZSK aus Berlin sorgten im vergangenen Jahr mit „Hallo Hoffnung“ in den Hitparaden für gespitzte Ohren. Und auch Knochenfabrik und Schmeisig landen diesmal im Line-up des Punk-Festivals.
Komplett lassen sich die Macher freilich noch nicht in die Karten schauen. Für den langen Samstag sollen noch einige weitere Bühnen-Malocher in der Turbinenhalle folgen. Auch wenn es am Folgetag bei der 21. Ausgabe diesmal nicht weitergeht, hält „Punk im Pott“ an einer guten Tradition fest. Die Halle soll für die Festival-Besucher in der kompletten Nacht geöffnet bleiben. Zuvor suchten sich die Punk-Fans manchmal noch in der Vorhalle des Oberhausener Hauptbahnhofs einen Schlafplatz.
„Punk im Pott“ feierte zuerst in der Zeche Carl in Essen
Öffnungszeiten der Theater-Gastronomie
Der Eingang zum Falstaff befindet sich direkt neben dem Theater Oberhausen. Die Gastronomie öffnet von Dienstag bis Samstag zwischen 18 und 0 Uhr. Freitags und samstags kann es je nach Betrieb auch etwas länger sein. Die Küche schließt um 22 Uhr.
Am Sonntag öffnen sich die Türen zwischen 17 und 23 Uhr. Montags ist an der Ebertstraße 70 Ruhetag. Das Lokal heißt nach dem Betreiberwechsel „Falstaff meets Sissi & Franz“.
Der Ursprung der Sause liegt übrigens nicht in Oberhausen, sondern in der Zeche Carl in Essen. Erst 2006 wechselte das Festival in die Turbinenhalle. 2007 ging als unrühmliches Jahr in der Festival-Historie ein. Bei Tumulten während eines Polizei-Einsatzes flogen vor der Halle aus einer Menschengruppe Flaschen und Steine.
Als Folge durfte die Fete 2008 nicht in Oberhausen feiern – und musste als Export-Festival nach Berlin ausweichen. Erst ein Jahr später ging es in Oberhausen weiter. Seitdem gehört „Punk im Pott“ ohne größere Probleme zum Festival-Kalender der Stadt. Treibender Motor ist der Gladbecker Schlagzeuger Alexander Schwers, der auch bei der Szene-Gruppe Slime spielt und hinter dem „Ruhrpott Rodeo“ auf dem Flugplatz Schwarze Heide in Hünxe steckt.