Oberhausen/Essen/Gelsenkirchen. Der Mann, der vor einem McDonald’s drei Menschen angeschossen haben soll, und eins seiner Opfer waren Geschäftspartner. Sie stritten um Geld.

Nach den beinahe tödlichen Schüssen vor der McDonald’s-Filiale an der Mülheimer Straße in Oberhausen werden weitere Details bekannt. Wie aus einem Bericht des Innenministers für die nächste Sitzung des Innenausschusses im NRW-Landtag hervorgeht, waren der mutmaßliche Schütze, ein 51-Jähriger aus Essen, und eins seiner Opfer, eine 47-Jährige aus Gelsenkirchen, offenbar Geschäftspartner. Im Bericht schreibt die zuständige Staatsanwaltschaft, die beiden hätten sich am Abend des 29. Oktober gegen 20 Uhr an dem Schnell-Restaurant verabredet: „Das Treffen sollte der Klärung eines geschäftlichen Konflikts aus einem gemeinsam betriebenen Imbiss dienen, bei dem es unter anderem um einen Geldbetrag von 30.000 Euro ging“, so die Staatsanwaltschaft. Bezüge zur Organisierten oder zur Clan-Kriminalität sehen die Ermittlungsbehörden derzeit nicht.

Die beiden Geschäftspartner hätten am Tatabend jeweils mehrere Begleiter an ihrer Seite gehabt, heißt es weiter. Es sei dann zunächst zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen. Dann habe der 51-Jährige zur Waffe gegriffen und insgesamt vier Schüsse abgegeben. Zwei hätten den Bruder (49) der Frau in den Bauch getroffen, wodurch er lebensgefährlich verletzt worden sei. Zwei weitere habe der 51-Jährige dann auf die Frau und deren 28-jährigen Neffen abgefeuert. Sie hätten Durchschüsse des Oberschenkels beziehungsweise des Arms erlitten. Alle drei Verletzten kommen laut Polizeiangaben aus Gelsenkirchen.

Die Polizei sucht mit diesem Foto den Tatverdächtigen. Der Mann soll die Schüsse vor dem Eingang des Oberhausener McDonald's an der Mülheimer Straße abgegeben haben.
Die Polizei sucht mit diesem Foto den Tatverdächtigen. Der Mann soll die Schüsse vor dem Eingang des Oberhausener McDonald's an der Mülheimer Straße abgegeben haben. © Polizei | Polizei

Auf der Flucht mit einem weißen Citroen C4 Picasso

Der 51-Jährige sei sofort nach der Schussabgabe geflüchtet, ohne sich um die Verletzten zu kümmern, heißt es im Bericht. Nach ihm wird seitdem gefahndet. Es liegt ein Europäischer Haftbefehl vor. Die Ermittlungsbehörden wollten zuletzt nicht ausschließen, dass der türkische Staatsbürger in sein Heimatland geflohen ist. Sie vermuten, dass er mit weiteren Familienangehörigen auf der Flucht ist. Der gesuchte Devrim K. fuhr zuletzt einen weißen Citroen C4 Picasso, mit dem Kennzeichen ME-OA2013.

Die Polizei appelliert: „Sollten Sie den Tatverdächtigen sehen, sprechen Sie ihn nicht an. Begeben Sie sich bitte nicht in Gefahr. Er könnte weiterhin bewaffnet sein. Rufen Sie in diesem Fall sofort den Notruf 110 und teilen Ihren Standort mit.“ Die Ermittlungen in dem Fall dauern an.