Oberhausen. Der Friedensplatz ist ein starkes Stück Oberhausen, das mit dem sich verändernden Stadtklima zu kämpfen hat. Gibt’s nun Millionenhilfe vom Bund?

Die Stadtverwaltung will den Oberhausener Friedensplatz mit seinen langen Platanen-Reihen und großen Pflanzbeeten zu einem Modellprojekt für einen Stadtplatz machen, der sich den Herausforderungen des Klimawandels erfolgreich stellt.

Der Friedensplatz zeige beispielhaft, vor welchen Herausforderungen Parks, Gärten und sonstige Grünanlagen in der Bundesrepublik durch die klimatischen Veränderungen stehen würden, heißt es aus dem Rathaus. Besonders gelte es, die Vitalität, die Widerstandsfähigkeit und den Erhalt des Baum- und Pflanzenbestandes zu gewährleisten. Zunehmende Extremwetterlagen wie Trockenheit, Hitze, Starkregen oder Stürme machten diese Ziele aber immer schwerer erreichbar.

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauen hat Mitte Juli einen Projektaufruf für ein neues Bundesprogramm gestartet. Die Überschrift dazu lautet: „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“. Mit diesem neuen Programm auf Bundesebene sollen Projekte mit hoher Wirksamkeit für Klimaschutz (CO2-Minderung) und Klimaanpassung, mit überdurchschnittlichem Investitionsvolumen und großem Innovationspotenzial gefördert werden.

Kostenaufwand von knapp 4,9 Millionen ermittelt

Für die erste Phase des Projektes lief die Frist für Anträge bis zum 15. Oktober. Vor dem Hintergrund dieses engen Zeitplans hat die Fachverwaltung bereits ein Planungsbüro beauftragt, das schon einmal ausgelotet hat, welche Investitionen nötig sind, um den Friedensplatz in Sachen Klimawandel zukunftsfest zu machen. Die dabei entwickelten Maßnahmen ergeben einen Kostenaufwand von knapp 4,9 Millionen Euro, die allerdings zu 85 Prozent durch das neue Bundesprogramm gefördert werden könnten, wenn der Antrag der Stadt Oberhausen Erfolg hat.

Langgestreckter Platz prägt Alt-Oberhausen

Die Förderanträge der Städte für das Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ verteilen sich auf sämtliche Bundesländer. Die meisten Projektskizzen sind aus Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg eingereicht worden.

Der Friedensplatz ist etwa 180 Meter lang und 50 Meter breit; zu den markanten und stadtbildprägenden Gebäuden an diesem Platz zählen das Amtsgericht, das Polizeipräsidium und das Europahaus.

Derzeit liegen laut Bundesministerium bereits 286 Projektskizzen aus 235 Kommunen in Deutschland vor. Anfang 2023 solle über die Förderung entschieden werden, heißt es. Die derzeit beantragte Fördersumme beläuft sich auf rund 983 Millionen Euro. Damit sei das neue Programm bereits um mehr als das 5,5-Fache überzeichnet. Dieses rege Interesse verdeutliche die großen Herausforderungen, vor denen Parks, Gärten und sonstige Grünanlagen durch die klimatischen Veränderungen stehen. Ein Schwerpunkt bei den Förderanträgen bilde die Sanierung und Neugestaltung von Parkanlagen und Grünflächen.

Städte werden Anfang 2023 informiert, ob sie dabei sind

Alle eingereichten Projektskizzen werden derzeit geprüft und vorbewertet. Voraussichtlich ab Januar 2023 wird der Haushaltsauschuss des Bundestages die Projektauswahl beschließen. Anschließend sollen alle Städte informiert werden. Die zur Förderung vorgesehenen Städte werden dann in einem zweiten Schritt einen konkreten Förderantrag stellen. Ob der Friedensplatz in Oberhausen dabei ist und mit einer Millionen-Euro-Finanzspritze des Bundes aufgewertet werden kann, wird also das Frühjahr 2023 zeigen.