Oberhausen. Der Sänger, selbst Kriegskind, fühlt sich der Hilfsorganisation für kriegsgeschädigte Kinder verbunden. Er hilft dem Verein nicht zum ersten Mal.
Nach seinem Auftritt in der Rudolf-Weber-Arena am Donnerstag, 20. Oktober, hat Reinhard Mey seine gesamte Gage dem Friedensdorf Oberhausen gespendet. Dies teilte Sprecherin Claudia Peppmüller auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Über die genaue Summe bewahren beide Seiten auf Bitten des fast 80 Jahre alten Sängers Stillschweigen; es soll sich jedoch um eine fünfstellige Summe handeln. Es ist nicht das erste Mal, dass Mey, seit den 1960er Jahren einer der populärsten Liedermacher Deutschlands, die Hilfsorganisation unterstützt.
Das Konzert in der Arena am Centro gehörte zur pandemiebedingt verschobenen Tour „Das Haus an der Ampel“. Überraschend kündigte Mey nach Darstellung des „Neuen Ruhrworts“ die Spende am Donnerstagabend am Ende seines Konzertes in Oberhausen an. Er wolle angesichts des Kriegs in der Ukraine und einer einsetzenden Aufrüstung ein Zeichen setzen und hoffe, dies sei auch im Sinne der Konzertbesucher, sagte Mey vor rund 6500 Zuhörerinnen und Zuhörern.
Reinhard Mey erhielt Echo-Preis für sein Lebenswerk
„Das Haus an der Ampel“ ist das 28. Studioalbum des Künstlers und 2020 erschienen. Der 1942 in Berlin geborene Sänger war vor allem in den 1970er Jahren mit Titeln wie „Der Mörder ist immer der Gärtner“, „Gute Nacht, Freunde“ und „Über den Wolken“ erfolgreich – und hat immer noch viele Anhänger. Mey wurde für seine Musik ebenso wie für sein gesellschaftliches Engagement mehrfach ausgezeichnet: Neben einem „Echo“ fürs Lebenswerk erhielt er auch das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Immer wieder äußert Mey, der inmitten des Zweiten Weltkriegs geboren wurde, sich auch zu politischen Themen. So hat er im April mit anderen Künstlern einen Offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gegen die Lieferung von Waffen an die Ukraine unterzeichnet. Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin dürfe kein Motiv für eine Ausweitung des Krieges auf die Nato geliefert werden.
Für die Arbeit des Friedensdorfs, das kriegsgeschädigte Kinder aus verschiedenen Ländern für medizinische Behandlungen nach Deutschland holt, hegt er große Sympathien. 2020 hat er die Einnahmen aus einer neuen Version seines Antikriegslieds „Nein, meine Söhne geb’ ich nicht“ für die Arbeit des Oberhausener Vereins gespendet.
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