Oberhausen. Wer seine Reifen für den Winter wechseln möchte, sollte jetzt reagieren. Das empfehlen zumindest die Praktiker und Reifenhändler. Die Gründe.

Oberhausens Reifenexperten sehen sich gerüstet für den Winter. Den jährlichen Ansturm, wenn die Sommerreifen ab und die Winterreifen drauf müssen, kennen sie bereits. Manch Kunden erwischt der Winter jedoch kalt: Sie zögern den Reifenwechsel aktuell noch hinaus, berichten die lokalen Oberhausener Unternehmen.

„Im Moment ist es noch nicht so voll“, sagt etwa Gürkan Geçen vom Reifen-Service Oberhausen an der Dorstener Straße 148. „Viele Kunden warten, bis es richtig kalt wird.“ Mit einem Lächeln fügt er hinzu: „Der November ist die Horror-Zeit.“ Dann wird es voll in der Werkstatt und seine Mitarbeiter haben gut zu tun. Für die Kundinnen und Kunden bedeutet das: Sie müssen mit längeren Wartezeiten rechnen. Wer das vermeiden will, kann einen Termin buchen. Doch auch diese werden im November rar.

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Von einem verhältnismäßig ruhigen Oktober berichtet auch Michael Neidhart von Premio Reifen und Autoservice an der Danziger Straße 150. „Im Moment haben wir noch Termine frei, weil der Oktober warm ist.“ Erst die Kälte würde viele an den Reifenwechsel erinnern.

Kunden schieben Terminstress auf

Um den Terminstress zu vermeiden, setzen immer mehr Kunden auf Ganzjahresreifen. „Das ist ein Trend, der seit Jahren zu beobachten ist“, sagt Neidhart. „Das liegt aber auch daran, dass es keine richtig kalten Winter mehr gibt.“ Er erinnert sich an einen Winter vor zehn Jahren, als es genau umgekehrt gewesen sei: Angesichts von Schnee und Eis seien damals viele Kunden auf Winter- und Sommerreifen umgestiegen. Neidhart betont, dass der Ganzjahresreifen eben ein Kompromiss sei.

Auch Gürkan Geçen stellt eine gestiegene Nachfrage fest. Jedoch frage er die Interessenten immer, wie viele Kilometer sie zurücklegen würden. Wer kaum pendelt und das Auto nur für kurze Strecken braucht, käme mit Ganzjahresreifen durch den Winter, meint er.

Reifen werden durch Energiekrise teurer

Wer mit nur einem Satz Reifen durchs Jahr fährt, spart Platz und Kosten. Jedoch sind diese bei rund 50 Euro pro Saison für Einlagerung und Montage überschaubar. Die örtlichen Reifenhändler haben noch Kapazitäten frei.

Wo sich derzeit nicht sparen lässt, ist beim Reifenkauf. Ein großer Teil der Mehrkosten entstehe durch die Reifenproduktion, sagt Michael Neidhart. Aber auch der Service sei durch gestiegene Personalkosten teurer geworden. Der Faktor Zeit spielt auch hier eine Rolle: Wer früher Reifen kauft, kommt womöglich billiger weg.