Oberhausen/Ruhrgebiet. Das späte Aus der Gasumlage bringt nach Ansicht der CDU viele Unternehmen in Schwierigkeiten – und verunsichert alle Mieter und Vermieter.
Die Mittelstandsunion Ruhr der CDU hat zwar das von ihr schon seit Wochen verlangte Aus der Gasumlage begrüßt, kritisiert aber den sehr späten Zeitpunkt der Entscheidung durch die Ampelkoalition in Berlin.
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Der Rückzug 34 Stunden vor dem Start komme für manche Betriebe auch in Oberhausen womöglich zu spät, meint Wilhelm Hausmann, Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Ruhr (MIT) und Oberhausener CDU-Kreisverbandsvorsitzende. Dies habe er in zahlreichen Gesprächen mit Unternehmern erfahren. „Ein Unternehmen ist kein Herd, der schnell ein- und ausgeschaltet werden kann. Betriebe mussten planen und die Gasumlage einpreisen. In Verbindung mit der Kostenexplosion bei Gas und Strom drohten Planinsolvenzen. Diese Betriebe mussten die Notbremse ziehen. Produktionen wurden gedrosselt, stillgelegt, aufgegeben. Das Gastumlagen-Hickhack kostet Existenzen.“
Auch Vermieter und Mieter würden nach dem Serienbrief der Energieversorgung Oberhausen (EVO) zur vierten Preiserhöhung in diesem Jahr ab 1. November 2022 ratlos zurückbleiben, beobachtet Hausmann. Denn diese Angaben beruhen noch auf die Einführung der Gasumlage.
Der EVO-Vorstand hat bereits am Freitag versichert, dass der Energieanbieter neue Berechnungen vornehmen wird, sobald sich die Lage geklärt hat. „Die EVO beobachtet nun genau die politischen Entwicklungen, bis eine gesetzliche Regelung vorliegt, und wird diese dann umsetzen. Selbstverständlich werden die EVO-Kundinnen und Kunden so bald wie möglich informiert, was diese Entwicklungen für sie und ihre Energiekosten bedeuten“, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.
Derweil wiederholt MIT-Vorsitzender Wilhelm Hausmann seine Forderung an die Bundesregierung, das Energieangebot endlich auszuweiten. „Es muss alles ans Netz, was geht. Dazu gehört der Weiterbetrieb der drei Kernkraftwerke.“