Oberhausen. Der Betriebsrat des Verkehrsbetriebes Stoag meint: Das Unternehmen täusche die Fahrgäste und informiere nicht ordentlich, wenn Fahrten ausfallen.
Informiert der Oberhausener Verkehrsbetrieb Stoag seine Fahrgäste nicht mehr ordentlich, wenn die Fahrt eines Busses ausfällt? Auf den Anzeigetafeln an den Haltestellen sollen solche Nachrichten nicht mehr angezeigt werden. Der Betriebsrat kritisiert dieses Vorgehen, die Geschäftsführung rechtfertigt die Entscheidung.
Laut Betriebsrat sollen Fahrtausfälle auf den Displays und selbst auf der Internetseite der Stoag nicht mehr angezeigt werden. Ausschließlich über die Smartphone-App sollen Fahrgäste diese Informationen noch erhalten. „Dies entspricht nicht unserer Auffassung von Kundenfreundlichkeit, im Gegenteil!“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Norbert Ricken.
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Bei der Kundschaft sorge diese Vorgehensweise für Frust, der dann am Personal ausgelassen werde: bei den Fahrerinnen und Fahrern sowie den Teams in den Kundencentern und des mobilen Service. „Wir appellieren an die Fürsorgepflicht gegenüber unseren Mitarbeitern*innen seitens des Arbeitgebers, aber auch im Sinne eines guten Kundendienstes halten wir es für unabdingbar, den Fahrgästen auch die entfallenen Kurse anzuzeigen“, sagt Ricken. Denn nur so wüssten die Fahrgäste ja, ob sie sich zeitig um eine alternative Verbindung bemühen müssen.
Stoag will über Wartezeiten informieren, nicht über Ausfälle
Die derzeit mit Personalengpässen kämpfende Stoag erklärt ihre Entscheidung, ausgefallene Linien tatsächlich nicht mehr anzuzeigen, mit der Größe der Displays: „Sie können nur eine begrenzte Anzahl an Zeilen darstellen, in der Regel kann eine Zeile pro Linie gezeigt werden“, heißt es aus der Stoag-Zentrale auf Nachfrage. Deshalb bestehe die Möglichkeit, entweder die nächste mögliche Fahrt oder die entfallene Fahrt einer Linie darzustellen.
„Wir zeigen die nächste mögliche Fahrt einer Linie an, damit der Fahrgast weiß, wie lange seine Wartezeit ist“, erklärt Stoag-Pressesprecherin Sabine Müller. „Ergänzend sind diese Anzeigetafeln mit dem Hinweis versehen, dass es zu Fahrtausfällen kommt und die nächste Abfahrt der Linie angezeigt wird.“ Müller bestätigt, dass auch bei der elektronischen Fahrplanauskunft im Internet nur die tatsächlich stattfindenden Fahrten angezeigt werden. Entfallene Fahrten seien dem sogenannten Abfahrtsmonitor zu entnehmen.
Eine „Täuschung und Verharmlosung“ sei diese Erklärung, meint wiederum Betriebsrat Norbert Ricken. Er plädiert dafür, Fahrgäste über die Fahrt zu informieren, die sie ursprünglich nutzen wollten, und die ja auch weiterhin analog an den Haltestellen ausgehangen wird.
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