Oberhausen. Auf frischer Tat ertappt wurden zwei Frauen bei einem Einbruchsversuch. Dann geschah etwas, womit sie bestimmt nicht gerechnet hatten.
„Mein Mann verfolgt zwei Einbrecherinnen, kommen Sie schnell.“ Dieser Notruf erreichte am Mittwochnachmittag (28. September) die Oberhausener Polizei. Alle verfügbaren Streifenwagenbesatzungen seien dem 27-jährigen daraufhin umgehend zur Hilfe geeilt, wie die Behörde nun mitteilt. Mutig verfolgte der Mann demnach zwei Einbrecherinnen auf der Teutoburger Straße.
Gegen 14.55 Uhr hatte das junge Ehepaar verdächtige Geräusche bemerkt. Als sie aus dem Fenster ihrer Wohnung an der Rothebuschstraße blickten, sahen sie zwei junge Frauen, die sich gerade Zutritt zu ihrem Mehrfamilienhaus verschafften. Kurz darauf machten sich die Unbekannten an ihrer Wohnungstür zu schaffen. Als der Wohnungsinhaber beherzt die Tür aufriss, rannten die Einbrecherinnen aus dem Haus und flüchteten über die Teutoburger Straße in Richtung Bottrop – verfolgt von ihrem „Einbruchsopfer“.
Am Ende der Teutoburger Straße verlor er in Höhe des Kreisverkehrs die augenscheinlich 20- bis 25-jährigen, etwa 1,60 bis 1,65 Meter großen, schwarzhaarigen Frauen, die mit einem pinken und einem beigen Oberteil bekleidet waren, aus den Augen. Dort suchten später die Polizisten nach den Verdächtigen, konnten sie jedoch nicht mehr auffinden.
An der Bushaltestelle klicken die Handschellen
Etwa zwei Stunden später alarmierte der junge Mann erneut die Polizisten. Er hatte zwischenzeitlich weiter nach den Einbrecherinnen „gefahndet“ und sie schließlich an der Haltestelle „Am Mühlenbach“ auf der Koppenburgstraße entdeckt. Als sie ihn erkannten, zogen sie sich noch die Kapuzen ihrer Jacken über den Kopf, um nicht erkannt zu werden. Doch es war zu spät: Die zweifelsfrei identifizierten Verdächtigen wurden von den Polizisten festgenommen und zur Polizeiwache transportiert.
Dort habe sich die Vernehmung zunächst problematisch gestaltet, heißt es weiter im Polizeibericht, da die beiden Kroatinnen kein Deutsch sprachen. Sie gaben zunächst falsche Namen an und behaupteten, noch strafunmündig, also jünger als 14 Jahre alt zu sein. Da die Minderjährigen in Deutschland keinen festen Wohnsitz hatten, wurde sie im Laufe des Abends in die Obhut des Jugendamtes übergeben.
Polizei warnt vor reisenden Einbrecherbanden
Nach diesem Einsatz warnt die Oberhausener Polizei alle Bürgerinnen und Bürger: „Reisende Einbrecherbanden sind nach wie vor auch in unserer Stadt aktiv. Um ihnen auf die Schliche zu kommen benötigen wir auch weiterhin wachsame Nachbarn und Anwohner. Sie sind neben technisch gut gesicherten Wohnungen und Häusern noch immer der wirksamste Schutz vor diesen Kriminellen.“ Bei verdächtigen Wahrnehmungen sollte sofort die Polizei per Notruf 110 alarmiert werden. Wer Verdächtige in seinem Viertel entdeckt, sollte diese jedoch nicht ansprechen. Die Polizei rät: „Rufen Sie schnell über den Notruf 110 Unterstützung, beobachten Sie weiter und informieren unsere Kollegen weiter über Telefon. Wir kommen sofort und klären das – versprochen.“
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