Oberhausen. Auf frischer Tat ertappt: Das gilt für junge Einbrecher, die in die Melanchthonschule eingedrungen sind. Die Flucht vor der Polizei scheiterte.

Die Polizei Oberhausen hat jetzt mit Hilfe einer aufmerksamen Zeugin vier junge Einbrecher in der Melanchthonschule an der Erzbergerstraße erwischt.

Eine aufmerksame Zeugin habe in diesem Fall wirklich vorbildlich reagiert, lobt die Polizei. In der Nacht zum Sonntag, 30. Januar, habe die Frau mehrere Verdächtige bei einem Einbruchsversuch in die Melanchthon-Grundschule beobachtet. „Die Zeugin informierte sofort per Notruf 110 die Polizei, sie blieb am Telefon und berichtete weiter, bis die Polizisten vor Ort waren.“

Mehrere Streifenwagen seien fast gleichzeitig an der Schule eingetroffen und hätten in dem Gebäude sofort drei Jugendliche aufgespürt, die über die Treppe in das 1. Obergeschoss flüchten wollten. Ein 17-Jähriger lief unterdessen an der Gebäuderückseite einer anderen Streifenwagenbesatzung „in die Arme“. Auch dieser Täter wollte – aus einem Fenster kletternd – über ein dort angebrachtes Gerüst vom Tatort flüchten.

Beutestücke schon zum Abtransport bereitgelegt

Mit seinen 19- und 20-jährigen Komplizen ist der 17-Jährige zur Polizeiwache gebracht worden. Das Quartett hatte in der Schule bereits zahlreiche Beutestücke (Ventilator, Verlängerungskabel, Volleyball, Ghetto-Blaster, Discokugel) zum Abtransport zurechtgelegt. In den Jackentaschen der Verdächtigen fanden sich noch Ladekabel und kleine Lautsprecher – teilweise mit „Eigentum der Melanchthon Grundschule“ gekennzeichnet.

Die Vier hatten alle etwas Alkohol konsumiert und nach eigenen Angaben auf dem Schulhof abgehangen, als sie auf die Idee gekommen seien, auf ein Gerüst zu klettern, durch ein offenes Fenster in die Schule einzusteigen und innen alles zu „erkunden“, so die Polizei.

Reumütige Einbrecher – angeblich ohne „böse Absicht“

Mittlerweile waren alle von dem konsequenten Polizeieinsatz, der nur durch die aufmerksame Anwohnerin möglich gewesen war, stark beeindruckt und zeigten sich reumütig. Auch wenn sie angeblich „keine böse Absicht“ gehabt hatten, werden die Oberhausener Ermittler den Vorgang noch einmal genau untersuchen. Weil die jungen Einbrecher aber offensichtlich nichts gewaltsam aufgebrochen und zerstört hatten, wurden die volljährigen Tatverdächtigen zunächst wieder entlassen. Den minderjährigen Beteiligten haben die Polizisten in die Obhut der Eltern übergeben.