Oberhausen. Die Stadt Oberhausen erhöht die Gebühren für standesamtliche Trauungen. Was dahinter steckt und wie hoch die Kosten nun sind.
Wer in Oberhausen die Ehe schließen möchte, muss dafür ab Oktober 2022 tiefer in die Tasche greifen als bislang. Die Stadt erhöht die Gebühren für Trauungen. Eine „Standard-Trauung“ ist zwar weiter ohne Aufschlag zusätzlicher Kosten möglich, doch wer nicht unbedingt mittwochvormittags im Technischen Rathaus in Sterkrade standesamtlich heiraten möchte, muss ab Oktober mehr zahlen.
Neben dem neu eingerichteten Trauzimmer im Technischen Rathaus gibt es drei weitere Orte in der Stadt, an denen sich Paare trauen lassen können – und die um einiges romantischer sind als das Verwaltungsgebäude an der Bahnhofstraße: das Trauzimmer im Schloss Oberhausen, das Trauzimmer in der historischen Burg Vondern und Schiffe der Weißen Flotte, die über den Rhein-Herne-Kanal schippern.
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Die Grundgebühren bleiben zunächst gleich – unabhängig vom Ort der standesamtlichen Hochzeit: Für die Anmeldung werden 40 Euro fällig – beziehungsweise 66 Euro, wenn die Mitarbeiter im Rathaus die Unterlagen nicht nach deutschem, sondern nach ausländischem Recht prüfen müssen. Für die Ausstellung einer Eheurkunde berechnet die Stadt zehn Euro, wer sich während der Trauung Musik wünscht, zahlt noch einmal 14 Euro extra. Die Reservierung eines Trautermins kostet 5 Euro.
Neu sind die Zusatzgebühren: Wer nicht standardmäßig mittwochs in Sterkrade heiraten möchte, zahlt 120 Euro extra. Das gilt für den Trausaal im Schloss Oberhausen, in dem Termine freitags und samstags möglich sind – und wo zumindest für Termine freitags vor 12 Uhr bislang keine zusätzlichen Gebühren erhoben wurden. Wer freitagnachmittags oder samstags im Schloss getraut werden möchte, zahlte auch bislang schon eine Gebühr von 92 Euro extra.
Blick in die Nachbarstädte
Im Vergleich zu den meisten Nachbarstädten sind die Gebühren für das Standesamt in Oberhausen übrigens weiter recht günstig. Wer in Mülheim getraut werden möchte, zahlt 191 Euro für Termine außerhalb der Standard-Zeiten. In Duisburg werden sogar 306 Euro fällig.
In Bottrop müssen Paare 176 Euro auf den Tisch legen, in Essen kommen zu den 20 Euro für die Reservierung eines Termins Gebühren je nach Lokalität hinzu: 170 Euro für das Schloss Borbeck, 110 Euro für das Rathaus Heisingen, 115 Euro für das Rathaus Kettwig, 100 Euro für das Rathaus Kray.
So auch auf der Burg Vondern. An der Arminstraße steigen die Kosten ab Oktober ebenfalls auf 120 Euro. Auf Schiffen der Weißen Flotte fielen für Termine vor 12 Uhr bislang keine Zusatzkosten an, für Termine ab 12 Uhr wie auch im Schloss und auf der Burg 92 Euro. Kosten ab Oktober: einheitlich 120 Euro.
Grund für die Erhöhung der Gebühren ist eine Empfehlung der Gemeindeprüfungsanstalt, um der Stadt Oberhausen zu mehr Einnahmen zu verhelfen. Bei einem städtischen Haushalt von rund 900 Millionen Euro im Jahr fallen die Mehreinnahmen zwar nicht sonderlich ins Gewicht, aber immerhin knapp 45.000 Euro sollen im nächsten Jahr zusätzlich in den Stadtsäckel fließen.
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