Oberhausen. Wegen versuchten Totschlags stehen zwei Oberhausener (28 und 24) vor dem Landgericht. Attacke mit Schlagstock, Baseballschläger und Messer.
Wegen versuchten Totschlags stehen zwei 28 und 24 Jahre alte Oberhausener vor dem Landgericht. Am 16. Juli 2020 sollen sie in einem Geschäft für Sportlernahrung an der Mülheimer Straße den 40-jährigen Betreiber des Ladens lebensgefährlich schwer verletzt haben. Auch ein 41-jähriger Oberhausener soll bei dem Übergriff verletzt worden sein.
Mit einem Baseballschläger, einem Messer und einem Teleskopschlagstock bewaffnet sollen die Angeklagten den Laden betreten haben. Einem 40-jährigen Zeugen sollen sie mit dem Griff des Schlagstocks eine Platzwunde beigebracht haben. Als der Inhaber des Ladens nachschaute, was denn da für ein Krach war, soll er mit Messer, Totschläger und Baseballschläger angegriffen worden sein.
Angeklagte sollen auf den am Boden Liegenden eingeschlagen haben
Die beiden Angeklagten sollen auch noch auf den Mann eingeschlagen haben, als der längst bewusstlos am Boden lag. Der Geschädigte erlitt mehrere Brüche von Schädel- und Gesichtsknochen. Unter den Folgen des Schädel-Hirn-Traumas mit Hirnblutungen leidet der 40-Jährige bis heute.
Der Fall war ursprünglich als gefährliche Körperverletzung angeklagt. Doch bei der Hauptverhandlung am 15. Februar 2022 kam dem Schöffengericht bald der Verdacht, es könne sich um ein versuchtes Tötungsdelikt handeln. Es verwies das Verfahren ans Landgericht Duisburg.
Geschädigter: „Es war wie beim Teppichklopfen“
Folgt man dem, was die Angeklagten vor dem Amtsgericht sagten, war der Angriff eine Art Präventivschlag. Einer der Männer soll gewusst haben, dass ihm aus dem Umfeld des Hauptgeschädigten eine Gewaltaktion drohte, und soll ihm zuvorgekommen sein. Vorsichtshalber soll er seinen Bruder mitgenommen haben. Eine Waffe will aber keiner der beiden Angeklagten dabei gehabt haben. Vor dem Landgericht wollten die zwei Männer zu Prozessbeginn ihren früheren Einlassungen nichts hinzufügen.
Der 40-jährige Geschädigte entschuldigte sich: „Seit der Tat funktioniert mein Gedächtnis nicht mehr so gut.“ Er erinnert sich aber noch daran, dass die Angeklagten ihn mit Messer, Schlagstock und Baseballschläger attackierten. „Sie schlugen auch noch zu, als ich besinnungslos wurde. Es war wie beim Teppichklopfen.“ Dass er einen jungen Mann aus dem Umfeld der Angeklagten am Tag vor dem Angriff gemeinsam mit mehreren Mittätern misshandelt haben soll, wies der 40-Jährige zurück. Für den Prozess sind noch zwei weitere Verhandlungstage geplant.