Duisburg. Wegen versuchten Totschlags stehen zwei 34 und 43 Jahre alte Männer vor Gericht. Sie sollen einen Oberhausener (43) brutal attackiert haben.
Mit einer äußerst brutalen Tat, bei der am 27. Februar 2022 in Oberhausen ein 43-jähriger Mann schwer verletzt wurde, muss sich jetzt das Landgericht Duisburg auseinandersetzen. Ein 34-jähriger Mann ohne festen Wohnsitz und ein 43-Jähriger aus Leipzig sollen vor einer Spielhalle an der Wehrstraße in Schlad dem Geschädigten so ziemlich alle Gesichtsknochen zertreten haben. Sie müssen sich wegen versuchten Totschlags verantworten.
Worum es bei der Auseinandersetzung ging, blieb auch der Polizei bislang ein Rätsel. Mehrere mögliche Motive blitzten während der Ermittlungen auf. Fest steht nur, dass sich der türkische Geschädigte und die aus Rumänien stammenden Angeklagten zuvor in der Spielhalle aufhielten.
Kräftige Tritte ins Gesicht eines Bewusstlosen
Vor dem Haus sollen die Angreifer den Oberhausener durch Faustschläge zu Boden gestreckt haben. Der Mann soll bewusstlos im Rinnstein gelegen haben. Doch für die Angeklagten soll das kein Grund gewesen sein, von weiterer Gewalt abzulassen. Mit weit ausholenden Beinbewegungen, wie bei einem Strafstoß auf dem Fußballplatz, sollen sie den am Boden Liegenden immer wieder ins Gesicht getreten haben.
Spätestens ab diesem Zeitpunkt sollen die Angeklagten nach fester Überzeugung der Staatsanwaltschaft in Tötungsabsicht gehandelt haben. Zeugen griffen schließlich ein und beendeten die Misshandlungen. Der Geschädigte wurde mit mehrfach gebrochenem Kiefer, gebrochenen Kieferhöhlen, Nasenbein- und Jochbeinbruch sowie einer zertrümmerten Augenhöhle in ein Krankenhaus gebracht.
Oberhausener musste in künstliches Koma versetzt werden
Der Oberhausener musste mehrfach operiert werden. Er wurde, weil die Schmerzen sonst unerträglich gewesen wären, in ein künstliches Koma versetzt. Es erstaunt, dass der Mann sich für den Prozess nicht als Nebenkläger bestellte.
Da die eigentliche Verteidigerin beim Prozessauftakt verhindert war, wurde am ersten Verhandlungstag nur die Anklage verlesen. Die Anwälte kündigten für den nächsten Verhandlungstag am 19. September an, dass die Angeklagten sich zur Sache äußern wollen. Bislang sind für das Verfahren bis Oktober drei weitere Sitzungstage vorgesehen.