Oberhausen. In Sterkrade residiert der Bezirksdienst der Polizei am Wilhelmplatz. Von hier geht es zu den Patrouillen, die bis zum Rhein-Herne-Kanal führen.

Wer aus Richtung Freiherr-vom-Stein-Gymnasium über die Wilhelmstraße zum Sterkrader Polizeipräsidium geht, schreitet Meter für Meter durch das alte, grüne Sterkrade. Die Kronen der mächtigen Allee-Bäume rascheln sanft im Sommerwind. Ja, in dieser verblüffend idyllisch anmutenden Umgebung ist der Bezirksdienst Sterkrade der Polizei Oberhausen mit derzeit drei Beamten präsent.

Die Polizeihauptkommissare Christian König und Uwe Mescheder sowie Polizeihauptkommissarin Manuela Probst starten von hier aus zu ihrem Patrouillendienst in vier Bezirken. Der südlichste dieser Bezirke erstreckt sich über das gesamte Buschhausen bis zum Rhein-Herne-Kanal – ein ziemlich großes Einsatzgebiet wird also von Sterkrade aus betreut.

Von Ost nach Sterkrade

Die Redaktion stellt in einer Serie die polizeilichen Bezirksdienste im Stadtgebiet von Oberhausen vor.

Nach Mitte, Klosterhardt, Oberhausen-Ost und -West geht es in es in der aktuellen Folge um den Bezirksdienst Sterkrade, der auch für Buschhausen zuständig ist und somit einen großen Teil des nordwestlichen Stadtgebiets abdeckt.

Wir treffen Christian König und Uwe Mescheder in ihrem Büro am Wilhelmplatz. Beide waren zuvor im polizeilichen Verkehrsdienst tätig, jetzt sind sie schon seit einiger Zeit bodenständige Bezirksbeamte. Und wenn man sie deshalb etwas salopp „Dorf-Sheriffs“ nennt, haben beide überhaupt nichts dagegen. „Genau das sind wir ja“, sagt Uwe Mescheder. Und sein Kollege nickt zustimmend. Der tägliche Rundgang durch den Bezirk, das direkte Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern – das gefällt ihnen. „Das ist etwas ganz anders, als im Streifenwagen unterwegs zu sein, wo man dafür kaum Zeit hat“, sagt Christian König. „Wenn wir als Bezirksbeamte durch die Stadt gehen oder mit dem Dienstfahrrad unterwegs sind, werden wir regelmäßig angesprochen.“

„Die Leute sind froh, wenn sie uns sehen“

In Sterkrade gibt es jede Menge zu tun. In der City sei immer was los, sagt Christian König. Von der großen Innenstadt-Veranstaltung bis zum kleinen Infostand – die Bezirksbeamten halten fortlaufend Kontakt zu den Ansprechpartnern in den Stadtteilen von der Sterkrader Interessengemeinschaft (Stig) bis zum Netzwerk Buschhausen und sorgen durch ihre persönliche Präsenz für Sicherheit und Ordnung. „Die Leute sind froh, wenn sie uns sehen“, sagen die Beamten. „Schön, mal wieder mit einem Schutzmann zu sprechen“, heißt es dann oft.

Vor allem ältere Passantinnen und Passanten halten gerne mal spontan an und suchen das Gespräch. Oft geht es dann auch – etwa neben wildem Parken oder wildem Müll – um die persönlichen Alltagssorgen der Menschen; nicht selten dreht sich die Unterhaltung also um Themen, mit denen die Polizei dienstlich gesehen kaum etwas zu tun hat. Aber die persönliche Kommunikation ist wichtig. Das zählt in diesen Augenblicken.

Zu Fuß sind die unterwegs, mit dem Dienstfahrrad, oder auch mal im Streifenwagen. Auch der Bezirksdienst Sterkrade ist für die Vollstreckung von Haftbefehlen zuständig – ein weiterer wichtiger Einsatzbereich für das Team, das dann oft zu zweit ausrückt.

Die Beamten mögen ihre Tätigkeit und bekunden auf entsprechende Nachfrage, noch möglichst lange den menschennahen Bezirksdienst-Job weiterführen zu wollen. In ihrem Büro hängt an einer Wand eine große Deutschland-Karte – mit einer punktgenau gesteckten, roten Markierung, deren Position auf der Landkarte jedem sofort klar macht, worum es hier täglich geht: um Sterkrade und seine urbane Umgebung.